WOZ News

Nr. 49 –

Fossile

«Der zukünftige FDP-Verkehrsminister Volker Wissing hat sich den Ärger der Grünen eingehandelt, weil er angekündigt hat, die KfZ-Steuer für Dieselfahrzeuge senken zu wollen, um angesichts der hohen Dieselpreise die Autofahrer zu entasten», schrieb die «Zeit». Warum regen sich die Grünen auf? Entastete können bequemer gefällt werden.
Jürg Fischer

Polyglotte

«Die Corona-Mutation Omikron ist in aller Munde», formulierte zentralplus.ch etwas überspitzt. Wenn damit aber gemeint ist, dass uns dank heiterem Durchbuchstabieren die griechische Sprache spielerisch beigebracht wird, sind wir dabei.
Jürg Fischer

Engverbundene

Keine Bedenken wegen einer möglichen Ansteckung auf oralem Weg hatten laut «Tages-Anzeiger» eine Mutter und ihr Sohn: «Sie hatten dort ein Bijouteriegeschäft gemeinsam überfallen, dem Verkäufer ein Messer über den Kopf geschlagen und ihm so heftig in den Finger gebissen, dass das Endglied amputiert werden musste.» Das gemeinsame Beissen führen wir auf einen unbearbeiteten Ödipuskomplex zurück.
Karin Hoffsten

Initiative

«Um seine Situation zu retten, will er Flitzer für Sportwetten einsetzen. Zusammen mit seinem Coiffeur injizieren sie ein neues Geschäftsmodell», war im Fernsehprogramm des «Tages-Anzeigers» zu lesen, der offensichtlich über ein topaktuelles Autokorrekturprogramm verfügt. Ob die Wortwahl allerdings irgendwelche Quoten verbessert?
Jürg Fischer

Invasive

Einem NZZ-Newsletter zufolge hatte der Bundesrat auch folgende Massnahme im Sinn: «Gemäss Plan soll die maximale Anzahl Personen, die sich im privaten Traum treffen können, auf zehn beschränkt werden.» Diese wurde nicht nur wegen grosser Bedenken aus datenschützerischer Sicht wieder verworfen; dagegen sprach auch, dass die zur Kontrolle notwendige Anzahl an Schlaflaboren so schnell nicht zur Verfügung gestellt werden kann.
Karin Hoffsten

Kombinierte

«Der neu aufgelegte Bildband ‹Peter Beard› zeigt das Leben des Fotografen, in dem Tierkadaver, Supermodels, Naturkatastrophen und Andy Warhol kaum ertragbar nah nebeneinander existierten», stand in der «NZZ am Sonntag». Nun ja – manche haben einfach gern ein bisschen Abwechslung.
Karin Hoffsten

Grübelnde

Die fehlt hingegen jener Frau, über die in der letzten WOZ stand: «Jetzt sitzt sie d ca, in ihrem Haus mit Garten und Pool, zur Hausfrau verdammt und allein mit ihren nagenden Gedanken.» Bei der Vorstellung solcher Lebensumstände muss es unserer Autorin kurz die Sprache verschlagen haben.
Karin Hoffsten

Versöhnliche

Nach dem Ja zum Covid-Gesetz fand die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr im Gedenken an die Verlierer:innen auf Twitter eindrückliche Worte: «Die Demut des Gewinners ist das Sägemehl-Abstreifen der Demokratie.» Was gute Demokrat:innen aber nicht daran hindert, vorher darüber zu jubeln, dass der Gegner mit der Nase drinsteckt.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch