WOZ News

Nr. 4 –

Kratzbürstige

«Die Zahl 50 bringt Ruefer dazu, in sich zu kehren», wusste «Blick online». Das nennen wir Psychohygiene ernst genommen. Möge Ruefer aber sein Inneres nicht nach aussen kehren, sondern für sich behalten. 
Jürg Fischer

Raubtierkapitalistische

«Eine Kundgebung der Tierrechtsorganisation 269 Libération Animale an einer Kundgebung in Genf» – davon berichtete die NZZ. Es ist unsicher, ob hier wirklich eine Antidemo stattfand, und wenn ja, gegen wen oder was. Die Möglichkeit besteht aber, dass es dabei tierisch abging. 
Jürg Fischer

Ungeflickte

Von «Kameras, die auf eine Reperatur warten» war in einer Bildunterschrift des «Tages-Anzeigers» die Rede. Hoffen wir, dass sie nicht allzu lange warten müssen, aber hoffen wir vor allem, dass sie trotz nicht ganz sachgemässen Eingriffs dann wieder klicken können.
Jürg Fischer

Abservierte

«Es geht aber auch um Spionage, so etwa beim Hacken von Surfern des Deutschen Bundestages 2015», stand ebenfalls im «Tages-Anzeiger». Gehackten Surfern sind wir bisher nur an der Pazifikküste begegnet. Dass man sie nun schon höchsten politischen Zirkeln zum Frass vorwirft, wie bedenklich ist das denn!
Jürg Fischer

Unpräzise

«Nun sann er nach Rache» – leider erfolglos –, schrieb die «NZZ am Sonntag» über den Mann, der sich wegen seines Babyfotos auf dem Plattencover von Nirvana ausgenutzt fühlt. Vielleicht hätte ihm ja die Anwältin helfen können, über die es eine Woche später in der gleichen Zeitung hiess: «Sie wird NZZ-Aktionärin, FDP-Mitglied und gestanden im Medienrecht.» 
Karin Hoffsten

Menschenrechtliche

«Im Januar 2019 verurteilte das Kreisgericht Toggenburg den niederländischen Staatsbürger wegen des Mordes eines 62-jährigen Drehorgelsammlers aus Lichtensteig zu 14 Jahren Haft», berichtete das «St. Galler Tagblatt». Wir nehmen befremdet zur Kenntnis, dass im Toggenburg Ausländer:innen für Taten von Schweizer:innen bestraft werden können.
Karin Hoffsten

Übertreibende

Ein «überparteiliches Komitee» stellt besorgt fest: «Kommt ein totales Werbe-Verbot beim Tabak, drohen weitere Werbeverbote: Für Fleischwaren wie Würste, Alkohol, Schoggi oder Autos.» Die vegane Interpretation von Eierlikör und Schoggi als Fleischwaren scheint uns recht streng. Und bei Autos werden drinsteckende Menschen hoffentlich vor einem Weiterverkauf entfernt.
Karin Hoffsten

Bautechnische

«Die SRF-Mediensprecherin betont, dass die Darstellungen von Suizid bei ‹Wilder› sehr genau überdenkt wurden», meldete 20min.ch. Vermutlich kam man nach intensiver Debatte, ob neben Terrassen auch Suiziddarstellungen überdacht werden können, in der Redaktion zum Schluss: auf keinen Fall! 
Karin Hoffsten

Plansprachliche

Übrigens: Wie eine kurze Google-Recherche zeigt, ist «Enflisch» das neue Esperanto.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch