WOZ-News

Nr. 23 –

Animierte

In manchen Fällen finden wir den eifrigen Versuch, endlich beim Gendern mitzuhalten, richtig rührend, wie zum Beispiel im TV-Programm des «Tages-Anzeigers»: «Witwerin Clara und Witwer Ulf verbindet eine ungewöhnliche Gemeinsamkeit.»

Ausgewogene

«Das Weisse Haus präzisierte später, dass die Lieferung der Raketensysteme weiterhin erwägt werde, wobei nur Raketen mit einer beschränkten Reichweite mitgeliefert würden.» Offenbar erwog man bei «Watson» nicht, Recherchen darüber anzustellen, was die Raketen wogen, weil man sie dann – schweizerisch betrachtet – erst hätte wägen müssen.

Angriffige

Wollte man der letzten WOZ buchstäblich folgen, legte dort der Chef von Human Rights Watch in einer Antwort an Redaktor W. dessen geheime Ambitionen offen: «Es ist zweifellos richtig, hochrangige Kremlbeamte oder Militäroffiziere ins Visier zu nehmen, um Sie von Ihrer Invasion der Ukraine abzubringen.» Auf kritisches Nachfragen hin versicherte W. glaubhaft, sich mit seiner Familie weiterhin friedvoll in der Schweiz aufhalten zu wollen.

Unbedarfte

Nachdem eine Moderatorin bei Telebasel gekündigt hatte, hielt man in der «Basler Zeitung» fest, sie sei mit den Jahren zur Prominenten geworden, doch immer eine Unterschätzte geblieben, setzte den Titel «Die Frau hinter den Brüsten» und fragte sich dann: «Warum eigentlich?». Ei, darum!

Schnelle

Auch online ist der «Blick» mit seiner Berichterstattung immer ganz nah am Puls des Kriegs: «Ein gefälschtes Gericht der Demokratischen Partei Russlands soll das Oberhaupt eines der Asow-Dörfer zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt haben. Ein anderer Beamter soll durch Erschiessen verhaftet worden sein.» Diese Methode gilt als besonders effizient.

Historisierende

Für alle jene, die dank der Gnade ihrer späten Geburt mit dem Namen Adolf Hitler nichts mehr anzufangen wissen, ordnete die «NZZ am Sonntag» in aller Kürze ein: «Zwischen 1933 und 1939 hielt der Anführer der Nationalsozialisten, der während des Zweiten Weltkriegs und des Holocausts für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich war, zahlreiche Reden, die entscheidend zu seinem Aufstieg an die Macht beitrugen.» Wir ergänzen gern: Am Ende des Zweiten Weltkriegs heiratete er seine langjährige Geliebte und schoss dann erst ihr und danach sich selbst in den Kopf.

Körperliche

Dank blick.ch («Der Schweizer Sommertourismus kann aufatmen») und «Watson» («Die Hauptstadt wird attraktiver und dürfte in den nächsten Jahren noch zunehmen») registrieren wir beruhigt: Alles lebt!

Überbelichtete

Und last, but not least zitierte blick.ch, wie Sänger Luca Hänni die vielfältigen Vorzüge des neuen Hauses für sich und seine Verlobte beschrieb: «Die neue Bleibe sei lichtdurchflutet, hell und habe grosse Fenster.»

woznews@woz.ch