WOZ-News

Nr. 33 –

Galoppierende

Die «SonntagsZeitung» befasste sich ausgiebig mit Naturell und Rolle des SVP-Präsidenten Marco Chiesa, dessen Tun entweder gar nicht ins Gewicht falle oder – so man es bemerkt – vom informellen Machtzentrum nicht goutiert werde. Als er laut ankündigte, nach Taiwan reisen zu wollen, habe man sich in der Partei gefragt, «welchen Teufel Chiesa geritten habe». Wenn er fest im Sattel bleibt, machen sie ihn am Ende noch zum Stromgeneral.

Diagnostizierte

Was in Schweizer Schulen los ist, zeigt sich derzeit an allen Ecken und Enden, zuletzt sogar auf den Bildschirmen im Basler Trämli: «Der anhaltende Mangel an Lehrkräften würden den Bildungserfolg gefährden.» Wie Figura zeigt, liegt die Gefahr längst nicht mehr nur in der Zukunft.

Jubilierende

Eine ganz gefährliche Dürre stellte man laut srf.ch auch in einem «Lerchenwald» fest, durch den eine Dampfbahnstrecke führt. Wegen der Brandgefahr werde die Strecke vor jeder Durchfahrt mit Wasser bespritzt, zitierte man den Sicherheitsverantwortlichen. Inwiefern das die liebenswerten Vögel in ihrem Gesang beeinträchtigt, blieb unerwähnt.

Zerstörerische

Gemäss «St. Galler Tagblatt» sind diese Woche im Thurgau für zwei Mitte-Politiker:innen die ersten elektronischen Patient:innendossiers des Kantons ausgestellt worden. Jetzt gehörten beide «einer vernichtend kleinen Minderheit von 0,17 Promille der Deutschschweizer Bevölkerung» an. Klein, aber brandgefährlich!, kommentierte Leser M.: Wenn diese Minderheit zuschlage, verschwinde bald auch die Mehrheit.

Amtliche

Die Anleitung «So löschen Sie Ihre Spuren bei Google» auf beobachter.ch endet mit der Aufforderung: «Zu guter Letzt müssen Sie eine eidesstaatliche Erklärung ausfüllen.» Wenn man zum Schwören auch noch beim Kanton vorsprechen muss, wird Datenschutz wirklich anstrengend.

Unentspannte

In der «SonntagsZeitung» war zu lesen, manche Biobauern kauften auch «konventionelle Kühe» zu. Besonders lustig stellen wirs uns im dortigen Stall nicht vor: Wenn die Biokühe unverkrampft und zwanglos Witze erzählen, stehen die Neuen naserümpfend daneben.

Käsige

Vor zwei Wochen berichteten wir hier, ein junger Mann habe erfolglos versucht, «denselben Käse» herzustellen wie einst seine Eltern, was ihm nicht gelingen konnte, weil es eben derselbe und nicht der gleiche Käse werden sollte. Nun schrieb uns Leserin D., der subtile Unterschied zwischen demselben (vor langer Zeit gereiften) und dem gleichen (nach derselben Rezeptur hergestellten) Käse sei in der Schweiz weitgehend unbekannt. Drum die Frage an Sie, liebe übrige Leser:innen: Stimmt das?

Ungekochte

Apropos Reife: Gemäss «Tages-Anzeiger» hat ein dort Genannter diese noch nicht erreicht: «Der Einzelrichter nahm dem 47-jährigen Ungaren diese Version nicht ab.»

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