Politour

Nr. 35 –

Blockchain, Bitcoin und Co.

Lange Listen mit Datenpunkten sollen langfristig wertvoller sein als Gold und Platin zusammen? Klingt absurd, was die aktuelle Bitcoinkrise zu belegen scheint. Fest steht aber auch: Blockchain-Technologien und die damit verbundenen Kryptowährungen sind die Treiber des digitalen Finanzwesens schlechthin. Die Veranstaltung geht dem Aufstieg der Blockchain nach und beleuchtet die Gründe der gegenwärtigen Entwicklung. Gast ist Marco Leder. Er arbeitet im Silicon Valley beim Blockchain-Projekt «Urbit» und für die Firma ExoLabs. Leitung und Moderation: Reik Leiterer (Science Lab UZH) und Sebastian Muders (Paulus-Akademie).

Zürich Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, Mi, 7. September 2022, 12.30 Uhr.

Zusammenleben

In den siebziger Jahren erprobten sie neue Lebensformen: Kommunen, Hausbesetzungen oder die freie Liebe. Immer in der Hoffnung auf echte Veränderungen. Heute, im Ruhestand, experimentieren sie mit neuen Wohnformen, wo Gemeingüter und Teilen wichtig sind. Der Schweizer Regisseur Pierre-Yves Borgeaud porträtiert in seinem neuen Film «Die Kunst des Zusammenlebens» ehemalige Aktivist:innen der noch immer elektrisierenden siebziger Jahre und zeigt ihre anhaltende Suche nach Gemeinschaft. Vorpremiere in Anwesenheit des Regisseurs, danach Diskussion mit Autor Hans Widmer (bekannt unter dem Pseudonym P. M.), Filmemacher und Klima­gerechtigkeitsaktivist Jann Kessler und Leonie Pock vom ETH Wohnforum.

Zürich Kosmos, Lagerstrasse 104, Mo, 5. September 2022, 18 Uhr (Vorpremiere) und 20.05 Uhr (Diskussion).

Feministische Vielfalt

Für welche Anliegen kämpfen Feministinnen im Maghreb und in Südosteuropa? Auf welche Widerstände stossen sie dabei? Inwiefern spiegeln diese die Anliegen der Frauen? Wie gehen sie mit patriarchalen Strukturen und Machtsystemen um? Diese und weitere Fragen werden mit drei Koordinatorinnen des Christlichen Friedensdiensts (cfd) diskutiert. Sie berichten über verschiedene Feminismen in ihren jeweiligen Projektländern. Am FeminisTisch diskutieren Dounia Benslimane (Marokko), Antigona Dajakaj (Kosovo) und Azra Imamovic (Bosnien-Herzegowina). Lea Breitner, cfd-Programmverantwortliche Südost­europa, wird die Runde moderieren. Auf Englisch, keine Übersetzung.

Bern Käfigturm, Spitalgasse 4, Mi, 7. September 2022, 18.30 Uhr.

Psychodrama in Gaza

Medico International Schweiz, unterstützt vom Psychoanalytischen Seminar Zürich und der Ursula Hauser Stiftung, lädt zum Gespräch über psychosoziale Arbeit in Gaza ein. Es sprechen Ursula Hauser (Psychoanalytikerin und Psychodramatikerin) und Maja Hess (Psychiaterin und Präsidentin von Medico International Schweiz). Online aus Gaza zugeschaltet ist Rawia Hamam, Leiterin des Ausbildungsprogramms des Gaza Community Mental Health Programme.

Zürich Psychoanalytisches Seminar Zürich, Quellenstrasse 25, Mi, 7. September 2022, 19 Uhr.

Brasilien und Bolsonaro

«Brasilien über alles, Gott über allen» lautete die Wahlkampfparole von Jair Bolsonaro. Sein fulminanter Aufstieg hat Brasilien verändert. Soziale und gesellschaftliche Errungenschaften wurden systematisch zurückgedreht. Wo steht Brasilien nach fast vier Jahren von Bolsonaros Präsidentschaft? Was sind die Ursprünge der rechten Revolte? Und wie formiert sich der Widerstand von unten? Diese Fragen beantwortet der Journalist Niklas Franzen. Er war Korrespondent in São Paulo. Eben ist sein Buch «Brasilien über alles. Bolsonaro und die rechte Revolte» erschienen.

Brig-Glis, Restaurant de la Place, Do, 1. September 2022, 19.00 Uhr.

Rassismus

Das Bündnis «Justice für Nzoy» ruft zu einer antirassistischen Demonstration in Zürich auf. Anlass ist der Tod des 37-jährigen Nzoy aus Zürich, der am 30. August 2021 in Morges (VD) von der Polizei erschossen wurde. In dem Demoaufruf heisst es: «Die Behörden sind bis jetzt nicht in der Lage und offenbar auch nicht willens, den Fall aufzuklären. Wir fordern Gerechtigkeit für Nzoy und solidarisieren uns mit den Opfern rassistischer Gewalt und mit allen antirassistischen Kämpfen weltweit!»

Zürich Landesmuseum, Sa, 3. September 2022, 15.30 Uhr (Besammlung).

«Orphan Mothers» ist ein Dokumentarfilm, der den Kampf der Mütter von Opfern staatlicher Gewalt in den Favelas von Rio de Janeiro zeigt. Der Film deckt auf, wie die Polizei in den Armenvierteln agiert und wie kriminell ihre Ver­tre­ter:in­nen gegen die Bevölkerung vorgehen. Im Rahmen der Veranstaltung findet als traditioneller Ausdruck afrobrasilianischen Widerstands auch eine Capoeira-Roda statt.

Zürich Autonome Schule, Sihlquai 125, Sa, 3. September 2022, ab 16 Uhr.

Nordirland

Im Rahmen des 17. Kongresses der Schweizerischen Gesellschaft für Psychologie referiert John Dixon zum Thema «Navigating the Divided City: Place Identity and Sectarian Segregation in Belfast» und zeigt anhand seiner Forschungsergebnisse, wie alltägliche Mobilitätsentscheidungen zur Segregation zwischen den Konfliktparteien in Belfast beitragen.

Zürich Universität, Irchel Campus (Y04-G-30), Mo, 5. September 2022, 18.30 Uhr.