WOZ News

Nr. 36 –

Vierwaldstättische

Eines der eifrigen neuen Tiere im WOZ-Zoo, der Oberleguan, sah sich letzte Woche in Meggen LU um und schrieb unter anderem: «2013 interessierte sich selbst der russische Präsident für Meggen. Wladimir Putin wollte die Villa Senar kaufen, die einmal dem Pianisten Sergei Rachmaninow gehört hatte.» Rückblickend ein Beweis für Putins Ignoranz oder die List der WOZ – die Villa steht am gegenüberliegenden Ufer des Küssnachter Beckens, in Hertenstein (Gemeinde Weggis).

Mittelländische

Ebenfalls in der letzten WOZ hiess es bezüglich der geplanten Atommüll-Endlager «Sicher ist nur das Risiko». Auf der dazugehörigen Karte kam der geplante Standort Jura Ost im Kanton «Argau» zu liegen. «Argau», das tut auch uns Zürcher:innen arg weh, und wir entschuldigen uns in aller Form. Keinesfalls wollen wir den Kanton auf den potenziellen GAU reduzieren.

Kastilische

Geografie fällt zum Glück auch anderen Leitmedien schwer: «Für eine Städtereise muss es nicht immer ein grosser Name sein: Warum nicht Salamanca, eine quirlige studentische Kleinstadt im Osten Spaniens?», fragte die NZZ. Es stimmt schon, reist man im spanischen Weltreich von Madrid aus immerzu nach Osten, kommt man irgendwann in Salamanca an. Schneller gehts aber westwärts, mit dem Zug nur knapp drei Stunden.

Pazifistische

«Dass der Kanton dem Spital unter die Armee greifen muss, ist sehr wahrscheinlich, die Schuldzuweisung aber um einiges komplexer», schrieb die linke Zürcher Wochenzeitung «P.S.» zum Zürcher Universitätsspital. Dass die Armee Teil des medizinisch-staatlichen Komplexes ist, scheint abenteuerlich, aber nicht ausgeschlossen. Unter sie zu greifen, kann aber auch als subversiver Akt verstanden werden. Die Schuld müsste deshalb dem seinerseits antimilitaristisch unterwanderten Kanton zugewiesen werden.

Priorisierende

«Neben der Persönlichkeit und dem bekannten Muttermal auf der Stirn von Gorbatschow, machte Ogi die Leistung des aussergewöhnlichen Staatsmanns Eindruck», fasste der «Blick» zusammen. Ob der ehemalige Bundesrat das gegengelesen hat, darf bezweifelt werden. Sonst wäre dereinst der bleibende Eindruck, dass Adolf Ogi oft genug frisch von der Leber weg geredet hat.

Ersatzhandelnde

«Nächstes Jahr will Planted eine pflanzliche Pouletbrust auf den Markt bringen», meldete der «Tages-Anzeiger» und rief uns wieder einmal in Erinnerung, dass wir «kei Ahnig vo Botanik» haben. Eine kurze Recherche ergab nämlich, dass die sich aufs Federvieh ­beziehenden Gewächse Fetthenne und Hahnenfuss eher ungeniessbar beziehungsweise giftig sind. Es muss etwas anderes gemeint sein.

Entrümpelte

«Migros-Chef lüftet seine Notfallpläne», verkündete «Blick online». Ein bisschen Lüften kann nicht schaden vor dem Enthüllen, sonst werden die Pläne womöglich als leicht angegraut empfunden.

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