WOZ News

Nr. 51 –

Qualifizierte

Ämterkumulation ist zwar in der Unternehmensführung verpönt, doch Suzanne Thoma fungiert als VR-Präsidentin und CEO des Sulzer-Konzerns, bei dem Viktor Vekselberg, Oligarch auf der US-Sanktionsliste, 49 Prozent des Aktienkapitals hält. In der «NZZ am Sonntag» sagte die Doppelmandatierte zu Letzterem: «Die Situation ist nicht optimal für uns, das ist sich Viktor Vekselberg bewusst.» VR-Präsidentin hin, CEO her – als Deutschlehrerin würden wir Frau Thoma nicht einstellen. Dessen sollte sie sich bewusst sein.

Nützliche

Samuel Meyer hingegen, CEO der Bank Cler, erklärte auf blick.ch: «In meinem Umfeld höre ich, dass weniger geheizt wird. Einerseits, um Kosten zu sparen. Aber auch, um einen Beitrag zur möglichen Strommangellage zu leisten.» Mit den eingesparten Kosten wird die Strommangellage finanziert – eine Win-win-Situation.

Verwechselte

«Skispringen: Beim GP in Genf muss sich Martin Fuchs nur von McLain Ward aus den USA geschlagen geben», hiess es im «Tages-Anzeiger», was Kenner:innen irritierte, denn auf den Sprungschanzen der Welt sind beide Herren unbekannt. Fans von Herrn Fuchs können wir aber beruhigen: Er ist weiterhin hoch zu Ross unterwegs und frönt dem Springreiten.

Einsichtige

Vor berechtigter Selbstkritik machen auch wir nicht halt. So versichern wir, dass sich in dem Satz «In der Szene der Querdenker und Coronaleugnerinnen tummeln sich in Detuschland rund 23 000 Reichsbürger:innen», vor zwei Wochen in der WOZ zu lesen, kein klandestiner Hinweis verbarg, im nördlichen Nachbarland werde auffällig viel vertuscht. Und dass die Künstlerin Elene Usdin ihre fantastischen Vogelköpfe auf der letzten Seite nicht nur mit Strick-, sondern vor allem mit Häkelnadeln erschafft, haben wir inzwischen selbst gemerkt.

Vorsichtige

Nachdem zwei Professoren wegen Plagiatverdacht freigestellt wurden, beschloss die Hochschule St. Gallen laut «St. Galler Tagblatt» eine «Aktion der Offenlegung»: «Mitarbeitende, Studierende, Dozierende, die Beobachtungen machen oder Zweifel hegen, ob in ihrem Umfeld an der Uni ein Missstand herrscht, werden aufgerufen sich bis Ende März 2023 zu melden.» Ob das Anzweifeln von Missständen deren Beseitigung fördert, darf man bezweifeln.

Untaugliche

Aus dem unendlichen Universum der Spammails erreichte uns ein täppischer Versuch, sich mittels pseudohelvetisch verkleinerndem i beim Schweizervolk anzubiedern: «Wirihabenifestgestellt,idass eineider RechnungenidiesesiJahres zweimalibezahlt wurde.» So einfach ist es dann auch wieder nicht.

Hybride

Und hinter der solventen Mrs. Walton, die uns immer wieder eine grosse Spende anbietet, vermuten wir eine KI, die den Menschen und sein Kapital zu einem harmonischen Ganzen verschmilzt: «Ich bin Alice Louise Walton, ein amerikanisches Wirtschaftsmagazin, Investorin und Philanthropin. Ich bin das Vermögen von Walmart.»

woznews@woz.ch