Politour

Nr. 5 –

Ukraine

Unter dem Titel «Culture of Care» findet eine dreitägige Veranstaltung statt, bei der Spenden für die Minenräumung in der Ukraine gesammelt werden. Mit Dokumentarfilmen, Podiumsdiskussion, musikalischer Darbietung, Workshops und einem Markt mit zeitgenössischen Produkten ukrainischen (Kunst-)Handwerks.

Zürich Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, Do–Sa, 2.–4. Februar 2023, jeweils 9–20 Uhr. Programm siehe: cultureofcare.ch.

Inuit

In einer Kooperation mit dem Völkerkundemuseum Zürich werden die beiden Filme von Zacharias Kunuk «Arviq! (Bowhead!)» und «Inuit Knowledge and Climate Change» gezeigt. Umrahmt wird die Vorstellung von einer Einführung und einer Diskussion. Maike Powroznik, Amerikakuratorin am Völkerkundemuseum Zürich, eröffnet mit ihrem Vortrag «Wale und Wetter aus der Perspektive von Inuit» eine ethnologische Perspektive auf die Filme von Kunuk, die Einblicke in die Wissenswelt von Inuit gewähren. Powroznik möchte für die Stimmen und die Eigengeschichte der Inuit in ihrer Beziehung zur europäischen Wissenswelt sensibilisieren.

Zürich Filmpodium, Nüschelerstrasse 11, Do, 2. Februar 2023, 18.30 Uhr.

Philippinen

Die Philippinen sind von der Klimakatastrophe und daraus resultierenden extremen Wetterphänomenen unmittelbar betroffen. Hinzu kommen der Raubbau an den natürlichen Ressourcen des Landes und eine zerstörerische Landwirtschaft im Interesse von Grosskonzernen. Dagegen gibt es organisierten Widerstand. Die revolutionäre Bewegung auf den Philippinen greift die Umweltzerstörer nicht nur direkt an, sie zeigt auch konkrete Alternativen auf. Auf selbstbestimmt angeeignetem Land wird so sichtbar, wie eine kollektive und ökologisch-bewusste Landwirtschaft jenseits von Profitinteressen aussehen kann. Davon berichtet eine Aktivistin der revolutionären Bewegung aus den Philippinen.

Zürich Infoladen Kasama, Militärstrasse 87a, Fr, 3. Februar 2023, 19 Uhr.

Solidaritätsjassen

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet wieder ein Rojinegro-Solidaritätsjassen statt. Was vor mehr als einem Vierteljahrhundert überschaubar in einem Wipkinger Café zugunsten der nicaraguanischen Bevölkerung begonnen hat, ist inzwischen zu einem traditionellen Anlass mit mehreren Hundert Jassliebhaber:innen angewachsen. Alle Teilnehmer:innen gewinnen einen Preis. Mit dem Spielgeld und mit den Verpflegungseinnahmen werden soziale Projekte in Zentralamerika unterstützt.

Zürich Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23, Sa, 4. Februar 2023, 13–20 Uhr (Preisverleihung um 21 Uhr). Infos: www.rojinegro-jassen.ch.

«Cancel Culture»

Herrschen zunehmend Tabus und Zensur in unserer Gesellschaft? Oder sogar in der Wissenschaft? Wie bilden sich Werte und Meinungen in einer Gesellschaft? Welche politischen Konzepte stehen hinter den Begriffen «woke», «Cancel Culture», «Identitätspolitik»? Ist die vermeintliche Moralisierung der Gesellschaft ein Auswuchs von Social Media? Wie hat sich die Repräsentation von pluralen Stimmen geschichtlich entwickelt? Am Gespräch unter der Moderation von Yasemin Tutav (Projektleiterin Science et Cité) nehmen Yeboaa Ofosu (Kulturwissenschaftlerin, Dozentin am Institut für Transdisziplinarität Y, Hochschule der Künste Bern), Boris Previšić (Professor für Kultur- und Literaturwissenschaft, Universität Luzern) und Ivo Scherrer (Programmleiter Pro Futuris) teil.

Bern Buchhandlung Stauffacher, Abendeingang, Ryffligässchen 8, Mo, 6. Februar 2023, 20 Uhr.

Polizeigewalt

Eingeladen von systembruch.net, liest Peter Metz aus seinem neuen Roman «Kaliszko. Mannheim, Sommer 1974», der sich mit dem Thema Polizeigewalt auseinandersetzt.

Zug Dachraum Bibliothek, St.-Oswalds-Gasse 21, Di, 7. Februar 2023, 20 Uhr.

Asyl

Die ersten Wochen und Monate verbringen Asylsuchende in der Schweiz in Bundesasylzentren. Der Alltag in diesen anonymen Unterkünften ist geprägt von Unsicherheit, fehlender Privatsphäre, Langeweile und Isolation. Obwohl dringend benötigt, gleicht freiwilliges Engagement in und um die Zentren vielerorts einem Hürdenlauf. Die Leiterin der Plattform «Zivilgesellschaft in Asyl-Bundeszentren» (ZiAB), Laura Tommila, erzählt in ihrem Vortrag von der Situation der Geflüchteten. Wo liegen die Probleme, und wo kann in diesem Kontext sinnvolles freiwilliges Engagement ansetzen?

Zürich Katholische Hochschulgemeinde aki, Hirschengraben 86, Mi, 8. Februar 2023, 18.30 Uhr.

Kolonialismus

Objekte aus Afrika stehen momentan im Zentrum der Debatte um Restitution und Kolonialismus. Doch wie gelangten die Objekte ins Museum? Die Bandbreite reicht von Raubkunst über Bildersturm bis zu diplomatischen Geschenken. Die Referentinnen sind Esther Tisa Francini, Provenienzforscherin, und Michaela Oberhofer, Afrikakuratorin. Diskutieren Sie mit den beiden Kuratorinnen der Ausstellung «Wege der Kunst» über den zukünftigen Umgang mit unserem kolonialen Erbe.

Zürich Museum Rietberg, Museumseingang, Federlewand (Treffpunkt), Mi, 8. Februar 2023, 18 Uhr.

Migration

Von 1934 bis 2002 wurden migrantische Arbeiterfamilien mit Statut A und teilweise auch B aus rassistischen Gründen ihrer Rechte beraubt, nach wie vor ist das für Sans-Papiers der Fall. Wie gingen beziehungsweise gehen die illegalisierten Familien damit um, was hat sich seit dieser Zeit getan, was muss sich noch ändern, und wie können wir die versteckten Täter:innen dahinter zur Rechenschaft ziehen? Es diskutieren Paola De Martin (Präsidentin Verein Tesoro und «Widerspruch»-Autorin), Kelly Alves (Lernende Restaurationsfachfrau und ehemalige Sans-Papiers), Barbara Hosch (Verantwortliche Öffentlichkeitsarbeit Kontakt- und Beratungsstelle für Sans-Papiers Luzern) und Ylfete Fanaj (SP-Kantonsrätin und Regierungsratskandidatin Kanton Luzern). Moderation: Regula Flury, Redaktorin «Widerspruch».

Luzern Senti-Treff, Baselstrasse 21, Do, 9. Februar 2023, 20 Uhr.