WOZ News

Nr. 7 –

Florierende

Eine «Männliche Haselblühte» zeigte vergangenen Samstag ein Einblender in der Sendung «Meteo» von Fernsehen SRF. Nicht genug damit, dass das Leiden der Pollenallergiker:innen wieder losgeht, auch die Orthografieüber­­­­­­­­­­­­­sensiblen werden einmal mehr aufs Krasseste Fehlern ausgesetzt. Das betrifft allerdings immer nur eine Minderheit.

Unintendierte

«Die Debatte um das Schauspielhaus Zürich und seine nicht verlängerten Intendanten offenbart die Gefahr eines nur noch aufs Politische eingeschränkten Wortschatzes», kommentierte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung». Was Leser S. seinerseits zum perfekten Kommentar bewog: «Schade, sie wären so gerne über sich hinausgewachsen.»

Luftraumhoheitliche

Über eine nicht gefällte Eiche und ihre Bedeutung für Fledermäuse berichtete das «Stadtblatt Bülach», das nur noch via App zu lesen ist: «Die nachtaktiven Flugobjekte können sich scheinbar daran orientieren und finden so ihren Weg wieder.» Dass Bülach unweit des Flughafens Kloten liegt, erklärt die Wortwahl, entschuldigt sie aber nicht. Vielleicht wäre im Zürcher Unterland ein Besuch Batmans angesagt.

Couragierte

«Wann verlässt Deutschlands zaudernder Kanzler Scholz endgültig den Mut?», fragte der Chefredaktor der «Basler Zeitung». Wir hoffen, er harrt aus, bis die deutschen Dudentruppen im grenznahen Ausland für Ordnung gesorgt haben.

Rücksichtslose

«Wolf reisst Mutterschaft in Neuenkirch: Aufenthaltsort ist unklar», meldete der Kurznachrichtendienst headtopics.com. Nach einem derartigen Übergriff aufs Muttersein als solches fühlt anscheinend auch ein Wolf, dass es Zeiten gibt, in denen man sich besser versteckt.

Missglückte

Gemäss Einblendung berichtete Tele Bärn aus dem uns unbekannten «Eggerkinngen» über einen festgenommenen Betrüger: «Er hat sich unter anderem am Telefon als falscher Polizist ausgegeben und so mehrere Hunderttausend Franken gestohlen.» Vermutlich wurde der Mann so schnell gefasst, weil er sich schon am Telefon als falsch geoutet hatte.

Tödliche

Keine strafrechtlichen Konsequenzen dürfte hingegen das haben, was der «Tages-Anzeiger» so ankündigte: «Lindt & Sprüngli liquidiert Tochter». Brutal finden wir es trotzdem. Und dass ein Nutzer auf Twitter dazu bemerkte, wenn sich der Titel auf die Ems-Chemie bezöge, beschriebe er ja noch etwas Gutes, erachten natürlich auch wir als absolut niveaulos.

Ungewohnte

«Als Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos ist Glen VanHerck ein reich drekorierter US-General», lautete eine Bildlegende auf blick.ch. Drekoriert werden hochrangige Militärs in den USA, wenn für weitere Orden auf der Uniformbrust der Platz fehlt. Die Deutung «er dreckelt gern», im Sinn von «zotige Reden führen», ist zwar verbreitet, aber falsch.

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