WOZ News

Proeuropäische
In der vor einer Woche der WOZ beiliegenden Ausgabe von «Le Monde diplomatique» wurde Sanija Ameti, Kopräsidentin der Bewegung «Operation Libero» und Gemeinderätin in Zürich, zitiert: «‹Neutralität ist kein Selbstzweck›, meint die 31-jährige Zürcher Stadträtin.» Den Durchblick in unserer relativ direkten Demokratie zu haben, ist aber auch nicht selbstverständlich. Möglicherweise ist der «Diplo» einfach seiner Zeit voraus.
Grossmächtige
«Deutschland schliesst viel russische Generalkonsulate», berichtete das «St. Galler Tagblatt». Bei näherem Hinschauen zeigt sich, dass es um vier Konsulate geht. Unsere Assoziation ist leider auf tiefstem Niveau; wir meinten immer, es sei ein anderes grosses Land, dem das Auseinanderhalten von «r» und «l» Probleme bereite.
Überhandnehmende
Der Lokalteil für die Region Werdenberg-Sarganserland desselben Blattes weist auf eine Veranstaltung hin: «Am Neophytentag werden die Teilnehmenden auf die invasiven Neophyten sensibilisiert und aktiv bekämpft.» Wir würden den Anlass grossräumig meiden, solange wir nicht als Urwerdenberger:innen-Sarganserländer:innen gälten.
Bankgeheimnisvolle
«Ammann hält die einschneidendsten Massnahmen für untauglich, die bisher diskutiert wurden und die eine Rettung der UBS durch den Staat verunmöglichen sollten», schrieb der «Tages-Anzeiger». Wir sind beruhigt und ziehen unsere Ersparnisse wieder unter der Matratze hervor.
Gesteigerte
«Laut Behörden ist es der tödlichste Verkehrsunfall in Australien seit 16 Jahren», meldete die gleiche Zeitung. Frühere tödliche Unfälle führten zu Wiederauferstehungen.
Fallweise
«Damit kann bis Ende nächsten Aprils nicht gestreikt werden», war auf srf.ch zu lesen. Wir sind uns über die Berechtigung dieses Genitivs nicht ganz im Klaren, aber wunderschön ist er. Und es heisst ja nicht umsonst «April, April macht, was er will».
Pendelnde
«Nigerianische Medien berichteten, in der Metropole Lagos seien Pendler zu Fuss unterwegs, wegen der höheren Fahrpreise und die Schlangen an den Tankstellen den ohnehin zähen Verkehr noch zusätzlich behinderten», rapportierte die NZZ. Die Bemühung, diesen Beinahe-Schlangensatz zu kürzen, sorgte derweil für zusätzliche Komplikationen.
Fromme
«Der Bund» schrieb: «Und so betet der Seeländer seinen Gegner tatsächlich ins Sägemehl und bringt die 4500 Zuschauerinnen und Zuschauer in Lyss aus dem Häuschen.» Letztere stimmten spontan Choräle an.
Geschwächte
Auch das «St. Galler Tagblatt» befasst sich mit der hindernisreichen SPÖ-Wahl in Wien: «Doskozil schien als SPÖ-Chef fix. Der Schein hat getrügt.» Und dem Schein ist ja leider immer alles zuzutrauen, auch falsche Beugungen.