WOZ News

Nr. 27 –

Physische I

«Armin Egger, Präsident der Grünliberalen, sagt, die Parteileitung habe ‹praktisch jedes der weiblichen Mitglieder zur Brust genommen sich für die Nationalratswahlen aufstellen zu lassen›», berichtete die «Solothurner Zeitung». Herr Egger hat das Motto «Helvetia ruft!» wohl sehr körperlich aufgefasst – in Zeiten von #MeToo nicht ganz ungefährlich.

Physische II

SRF recherchierte vor Ort: «Wir treffen die rüstige 59-jährige Britin mit der grünen Handtasche im Süd-Westen Londons auf dem Weg zu ihrer Bank.» Die belastenden Lebensbedingungen seit dem Brexit lassen die Bevölkerung Grossbritanniens anscheinend schneller altern. Bei der genannten Dame muss es sich um eine erfreuliche Ausnahme handeln.

Physische III

Das «St. Galler Tagblatt» erzählte «eine Geschichte, die samt ihrer grausligen Details am Strafprozess im vergangenen Jahr am Bezirksgericht Kreuzlingen ausgebreitet worden war», was Wortwahl und Grammatik gar nicht guttat. Doch die Strafe folgte auf dem Fuss: «Denn nun hat mit der politischen Gemeinde Bottighofen die öffentliche Hand zugeschlagen.» Aua!

Hilfsbereite

Yvette Estermann, Ärztin und bis im Herbst noch SVP-Nationalrätin, amtet jetzt auch als Armeeseelsorgerin. Der Posten sei «eine niederschwellige Anlaufstelle für Probleme, die im Militäralltag aufpoppen», schrieb das gleiche Blatt. Solange die Probleme nicht beim Poppen entstehen, gehts ja noch.

Vorsichtige

Zu Beginn der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka erschien auf spiegel.de eine Luftaufnahme der grossen Moschee. Die Legende enthielt den Hinweis: «Eine Satzlistenaufnahme zeigt die heilige Stätte dieser Tage von oben.» Offenbar will man nicht aufdecken, dass Mekka auch während der Wallfahrt unter Satellitenbeobachtung steht.

Galaktische

«Grindelwald Tourismus lanciert einen neuen Video-Podcast mit verschiedenen Persönlichkeiten aus dem Universum rund um das Gletscherdorf», freute sich die «Jungfrau Zeitung». Neben Claude Nicollier und Marco Sieber wird auch Arthur Dent erwartet. Sollten Sie Letzteren nicht kennen, empfehlen wir einen Ausflug in die Buchhandlung Ihres Vertrauens.

Fehlgriffige

«Hinterlässt einen Chaos: Vilhelm Junnila» lautete eine Bildlegende im «Tages-Anzeiger». Anscheinend nicht nur in Finnland, sondern auch in Schweizer Presseerzeugnissen.

Vertraute

In der gleichen Zeitung verwirrte uns eine Information zum Thema Bürohund: «Studien zeigen den positiven Effekt aufs Arbeitsklima – gleichsam nervt es, wenn die Tiere furzen und Lärm machen.» Das Furzen und Gelärme scheint also doch zum positiven Arbeitsklima beizutragen – man fühlt sich gleichsam wie zu Hause.

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