WOZ News
Sehschwache
«Buch und Serie verblendeten masslosen Hedonismus mit schamfreier Promiskuität», rekapitulierte die NZZ bezüglich «Sex and the City». Krass, es so zu sehen, aber einleuchtend. Massvoll unverblendete Hedonist:innen würden ihrer Promiskuität niemals ohne Schamgefühle frönen.
Prophetische
Die «Frankfurter Rundschau» weiss hinwiederum zu berichten: «Eine zentrale Figur der christlichen Religion, Jesus, stempeln konservative Christen in den USA vermehrt als zu ‹schwach› und zu ‹links› ab.» Obwohl in Sachen Glauben nicht ganz firm, sind wir etwas irritiert. Aber offenbar gibt es weitere zentrale Figuren der christlichen Religion. Donald von Nazareth?
Anklagende
Der Akkusativ kommt weiter unter Druck, jedenfalls im «Tages-Anzeiger»: «Jeder noch so kleine Spiegel schleife sie von Hand ab.» Die Arbeit ist dann abgeschlossen, wenn das Spiegelbild vollkommen glatt ist. Und die gleiche Zeitung: «Die plötzliche Explosion nährt ein langjähriger Trend.» Wir befürchteten es schon länger: Der Trend läuft Richtung überlaufendes Fass.
Wortlose
Dank «St. Galler Tagblatt» erfuhren wir etwas über die Pride, die erstmals in der Stadt stattfand. Eine anscheinend dort erhobene politische Forderung, «ein Verbot von Konversationstherapien», irritierte uns aber. Wenn das durchkommt, finden Tausende Therapiebedürftige ja gar keine Hilfe mehr.
Beharrliche
«Während andere schlafen, treibt sie Sport – 38 Stunden am Stück», berichtete der «Tages-Anzeiger» über eine Extremsportlerin. Obwohl wir deren Leistung neidlos bewundern, sind wir uns einig: Auf 38 Stunden bringens auch die Extremschläfer:innen unter uns nicht.
Verminderte
Einen «Dienstleistung-sabbau für die Einwohnerinnen und Einwohner» registrierte «Regio», Zeitschrift für Uster, Egg, Mönchaltorf, Maur und Greifensee. So einen Sabbau zieht man in den betreffenden Gemeinden dennoch dem Raubbau vor.
Generöse
Nicht vorenthalten wollen wir Ihnen auch die Nachricht, der wir entnehmen, dass unser Bundespräsident im Grunde ein Guter ist: «Wir haben eine Spende in Höhe von 345.000 Euro von Alain Berset, dem Präsidenten der Schweizerischen Föderation, an 100 Schweizer Rentner erhalten und Ihr Name gehörte zu den Gewinnern. Herr Alain Berset hat beschlossen, dem glücklichen Rentner einen Betrag von 345.000 Euro zu schenken Bitte senden Sie die folgenden Informationen, um Ihr Geld anzufordern Kopie des Reisepasses Adresse Vollständiger Name Mit freundlichen Grüssen, Karin Keller-Sutter Leiter des Eidgenössischen Finanzdepartements.» Dass Geizkragin KKS die Kohle einfach so rausrückt, verdanken wir sicher dem Wegfall der UBS-Staatsgarantien.
Nicht signifikante
Der zunehmende Trend in Medien, Lesende abstimmen zu lassen, fand übrigens im «Magazin» seine Klimax: «Und was wählen Sie? O Das Signifikat O Der Signifikant».