WOZ News

Geografiespielende
In der WOZ kam letzte Woche die Heimat des Bundesratskandidaten Jon Pult versehentlich in der «Südwestschweiz» zu liegen, womit wir wohl die Gefühle nicht weniger Heimwehbündner:innen verletzt haben. Das tut uns leid; andererseits sagen wir uns, egal welche Himmelsrichtung, Hauptsache, Ferienecke.
Unangekränkelte
«Der selbstfahrende Migros-Bus zieht ein positives Fazit», weiss zentralplus.ch. So ists recht. Wir schätzen zwar nach wie vor Busfahrer:innen aus Fleisch und Blut, egal ob sie bei der Arbeit Musik hören oder nicht, aber wenn schon selbstfahrend, dann wenigstens mit einem gesunden Selbstbewusstsein.
Zartschmelzende
«In Japan ist die derzeit weltgrösste Versuchungsanlage eines Kernfusionsreaktors offiziell in Betrieb genommen worden», berichtete srf.ch. Ganz neu kommt uns das nicht vor, hat doch schon so manche Versuchung in einer Fusion resultiert.
Weinglühende
«Abhärtung, Resilizienzsteigerung, Selbstbehauptung im Zeichen der Krise» ortet die NZZ beim Publikum von Weihnachtsmärkten. Logisch, dass man bei der teilnehmenden Berichterstattung schon mal über einen Zungenbrecher stolpert.
Tierische
Mit der Frage «Wetten, das wussten Sie noch nicht über Pflanzen?» lockte die «Basler Zeitung» ihre Leser:innen zum Festival Botanica Basel: «Das Festival rund um die Fauna lockt zum fünften Mal ins Klybeck.» Wer dort auch Springmäuse und kleine Ferkel erwartete, wurde jedoch enttäuscht.
Regionale
Die Nachricht, dass Expert:innen die neuste Coronawelle optimistisch sähen, erläuterte die «NZZ am Sonntag» online in einer Formulierung, die nur ungewöhnlich scheint, wenn man mit des Schweizers Genitiv nicht vertraut ist: «Sie frischen den Menschen ihre Immunität auf.» Zwar zeugt ein Satz, der einige Ausgaben später in der gedruckten Ausgabe erschien, vom Willen, sich mit dem Genitiv auseinanderzusetzen, doch so richtig scheint es immer noch nicht hinzuhauen: «Der Pessimismus reichen Westler ist pervers.» Hier hätten unseres Erachtens eher ein paar Wrestler hingepasst.
Abgehackte
Und aktuell fand sich gedruckt in der gleichen Zeitung: «Michelle Obama oder Oprah Winfrey sind nur zwei der berühmtesten Vertreterinnen dieser Generation, die öffentlich gegen das Bild anrennen, dass Weiblichkeit ein Verfallsdatum.» Beim Thema Menopause verschlägt es manchen immer noch die Sprache.
Junggebliebene
Die «SonntagsZeitung» liess einen Sekundarlehrer sagen: «Machen junge Menschen heute wirklich mehr Rechtschreibfehler als früher, haben sie mehr Mühe mit dem Lesen haben, und können sie sich weniger gut ausdrücken? Meine Antwort: leider ja.» Ein Titel auf «Watson» – «Berufliche Grundbildung nach Bildungsfelder» – dürfte den Mann noch melancholischer gestimmt haben.