Politour

Nr. 4 –

Gegen Antisemitismus

Anlässlich des Holocaustgedenktags, der jährlich am 27. Januar – dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz 1945 – begangen wird, lädt das Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz zu einem Vortrag ein. Der Historiker und Rektor der Jüdischen Schule Noam in Zürich, Zsolt Balkanyi, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus, ordnet den israelbezogenen Antisemitismus seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Beginn des Gazakriegs historisch ein. Es geht zudem um geeignete Strategien der Bildungs- und Aufklärungsarbeit gegen Antisemitismus.

St. Gallen Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz, Florastrasse 6, Di, 30. Januar 2024, 18 Uhr.

AHV

Immer mehr Menschen fürchten, durch eine niedrige AHV-Rente in die Altersarmut abzugleiten. Zudem scheinen erhebliche Lücken bei der AHV zu drohen. Zwei Initiativen gehen diese Probleme an: Der Schweizerische Gewerkschaftsbund zielt mit «Für ein besseres Leben im Alter» (Initiative für eine 13. AHV-Rente) auf eine Erhöhung der AHV-Rente ab. Die von den Jungfreisinnigen lancierte Initiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» verlangt, das Eintrittsalter auf 66 Jahre anzuheben, anschliessend soll es an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Wie dramatisch ist die AHV-Versorgungslage? Welche Möglichkeiten gibt es, um die Rente fair und langfristig zu sichern? AHV-Experte Carlo Knöpfel, Professor für Sozialpolitik und Soziale Arbeit an der Fachhochschule Nordwestschweiz, spricht mit der Wirtschaftsethikerin Dana Sindermann von der Paulus-Akademie und dem Sozialethiker Thomas Wallimann-Sasaki von ethik22 – Institut für Sozialethik.

Zürich Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, Mi, 31. Januar 2024, 19.30 Uhr. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung bis 28. Januar 2024 gebeten an www.paulusakademie.ch.

Palästina

Yousef M. Aljamal wuchs im Flüchtlingslager Nuseirat im Gazastreifen auf. Inzwischen lebt er seit Jahren ausserhalb von Palästina. Er studierte an der Abteilung für Internationale und Strategische Studien der Universität Malaya und erwarb einen Doktortitel am Nahostinstitut der türkischen Universität Sakarya. Im Café Palestine spricht er über «Gaza – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft» (auf Englisch, mit Flüsterübersetzung).

Zürich Café Palestine im Quartierzentrum Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 28. Januar 2024, 18 Uhr.

Migration und Arbeitsmarkt

Migrantische Frauen tragen ein mehrfach höheres Armutsrisiko als Schweizer:innen ohne Migrationshintergrund. Eine fehlende oder prekäre Anstellung kann zudem ihr Aufenthaltsrecht gefährden. Diese Ungleichheiten verweisen auf strukturelle Ausgrenzung, nicht auf individuelles Versagen, wie etwa neoliberale Diversitydiskurse suggerieren. Dazu veranstaltet die feministische Friedensorganisation Frieda einen Workshop. Er wird von Theodora Leite Stämpfli, Lisa Bissegger und Jovita Dos Santos Pinto geleitet und richtet sich an migrantische Frauen, die ihre Situation besser verstehen wollen, an Interessierte in den Bereichen Migration, Gleichstellung, Arbeitsmarktintegration und Antidiskriminierung sowie an Vertreter:innen der Wirtschaft, die um Diversität in ihren Betrieben bemüht sind.

Bern UniS, Raum A-22, Schanzeneckstrasse 1, Do, 1. Februar 2024, 17.30 Uhr. Informationen: www.frieda.org.

Asylsuchende

Vier Asylsuchende durchleben die Befragung zu ihren Fluchtgründen noch einmal und beleuchten so den Kern des Schweizer Asylverfahrens. Nach der Vorführung des Films «Die Anhörung» gibts ein Podium mit Regisseurin Lisa Gerig, Living Smile Vidya (Protagonistin), Livia Amacker (Anwältin QueerAmnesty) und Elia Menghini (Jurist Heks).

Bern Kino Rex, Schwanengasse 9, Sa, 27. Januar 2024, 11.30 Uhr.