WOZ News

Nr. 18 –

Dröhnende

«Einerseits entspricht das Bild des gemütlichen Buchcafés, wo die Uhren langsamer schlagen, durchaus der Wahrheit», konstatierte zentralplus.ch bei einem Besuch im «BuK – Buch und Kaffee» in Kriens. Andererseits sollen sich schon Besucher:innen beschwert haben, dass sich das zwölfmalige Schlagen am Mittag dadurch fast bis um ein Uhr hinzieht.

Empfehlende

Weniger laut schlägt die innere Uhr, die laut «Tagblatt der Stadt Zürich» aus dem Takt geraten sei, weil die heutige Ernährungsweise den natürlichen Rhythmus störe. «Gemäss diesem Rhythmus müsste man nämlich im Laufe des Tages den Glykogenspeicher auffüllen, also den Speicher an Kohlenhydranten, sodass dann in der Nacht die Leber dieses Glykogen in Blutzucker umwandeln kann.» Der Kohlenhydrant versorgt die Leber gleichzeitig mit Flüssigkeit, deren Alkoholgehalt aber niedrig gehalten werden sollte, weil sonst der Blutzucker zu stark ansteigt.

Düstere

«Putin beauftragte Nawalnys Tod laut US-Geheimdiensten nicht direkt», kolportierte tagesanzeiger.ch. Der Kremlchef gibt sich zwar alle Mühe, das fleischgewordene Böse zu verkörpern, mit dem Sensenmann persönlich kann aber auch er nicht sprechen. Wäre aber vielleicht mal Zeit.

Irrende

Dass die Sache mit dem Klimaschutz teuer werden wird, wissen wir, drum sind Erklärungen äusserst wichtig: «Werden wegfallende Abgaben wie die Mineralölsteuer mit Ersatzabgaben ersetzt, fallen 5,7 Milliarden Franken weg», hiess es im «Tages-Anzeiger», immer nach dem Motto: Finde die richtigen Worte, und du wirst verstanden werden.

Apostrophierte

Auf computerwoche.de half man uns auf die Sprünge, indem unter «Do’s and Don’ts in der Pressearbeit» die «7 Fehler, die Sie vermeiden sollten» aufgelistet wurden. Also wenn wir richtig hinschauen, sind es aber acht. Das in der Geschäftswelt um sich greifende Denglisch ist halt auch nicht so einfach.

Sprachliche

Vor einigen Wochen haben wir schon einmal das «Sprachquiz» in der «SonntagsZeitung» zitiert, in dem regelmässig die Deutschkenntnisse der Leser:innen geprüft werden. Diesmal lautete eine Frage: «Welcher Begriff aus der Psychoanalyse verwendet man auch im Englischen?» Wir empfehlen, vor der englischen die deutsche Grammatik schärfer ins Auge zu fassen.

Vergangenheitliche

Eine Kolumne im «Tages-Anzeiger» beschäftigte sich kürzlich mit J. K. Rowlings «Irrwegen» bezüglich trans Menschen. «Ein schöner Höhepunkt war im Jahr 2021, als sie die Verzerrung von Wahrheit aus dem Roman ‹1984› weitersponn», schrieb Kim de l’Horizon. Hier drängt sich zwangsläufig die Frage auf, ob «sponn» Kims Sprachkunst geschuldet ist oder ob hier doch eher die von uns normalerweise gebrauchte Form «spann» hingehört hätte. Es bleibt spannend.

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