WOZ News

Nr. 22 –

Strassenkämpferische

«Erdoğangs potenzieller Herausforderer Ekrem İmamoğlu» war in der kürzlich der WOZ beigelegten Ausgabe von «Le Monde diplomatique» zu lesen. Wir haben eine schwache Hoffnung, dass solche Gangs ihr Un- nur im Zeitungswesen treiben.

Koffeinnige

«Nicht zuletzt sind die Menschen in der Schweiz auch selbst passionierte Kaffeetrinker und -trinkerinnen. 1069 Tassen pro Kopf und Tag waren es laut den aktuellsten Zahlen der ICO Handelsstatistik von 2021», berichtet srf.ch ganz schön aufgeweckt. Da es sich in den meisten Fällen um Café crème handelte, fällt wenigstens die Dunkelziffer kaum ins Gewicht.

Kerosinnige

«Am Wochenende haben Klimakriminelle das Rollfeld auf dem Münchner Flughafen besetzt», meldete die NZZ. Sind denn die klimakriminellen Flugzeuge nur am Wochenende in Betrieb? Dann ist ja gut.

Holzschnittartige

Das altgediente rechtsnationale Printprodukt «Schweizerzeit» kann auf einen Pool von ebenso altgedienten Gastbeiträger:innen zählen. So auf Markus Somm, früher «Basler Zeitung» und noch früher «Weltwoche». Irgendwie verläuft dessen Karriere aber nebulös – bei der «Schweizerzeit» wird er als «Chefredaktor Nebenspalter» vorgestellt. Tönt gefährlich für alle, die Hand und Fuss nicht rechtzeitig zurückgezogen haben.

Enttäuschende

«Am Pfingstwochenende führte eine Klimaaktion vor dem Gotthardtunnel zu heftigen Reaktionen einiger Autofahrer, die die Aktivisten körperlich angriffen. Einer von ihnen gibt im Interview Auskunft», versprach «Watson». Doch dann redete wieder nur ein Aktivist. Wann erklärt uns endlich so ein motorisierter Hitzkopf, was ihm durch den Kopf geht, wenn er zuschlägt?

Verführerische I

«Wärmepumpen locken Asiaten an», titelte die NZZ, verzichtete aber darauf, Schweizer Hauseigentümer:innen vorsorglich darauf vorzubereiten, wie damit umzugehen ist, wenn sich plötzlich Koreaner-, Chines-, Japaner-, Kambodschaner- und Vietnames:innen ums Haus versammeln. Inder:innen dürften auch dabei sein.

Verführerische II

Wobei sich Koreaner:innen wegen einer Netflix-Serie lieber auf einem Bootssteg in Iseltwald drängen. Zwecks Entspannung sah sich Postauto Schweiz zu Massnahmen genötigt, srf.ch berichtete: «Wir möchten den koranischen Gästen zeigen: Es gibt auch noch andere Perlen im Berner Oberland.» Die verlockende TV-Serie wird jetzt auch in arabischen Ländern gezeigt.

Kulturübergreifende

Dass sich auch im Gazakrieg ethnologisch Interessantes tut, zeigte ein Titel auf 20min.ch: «Feuergefecht mit Totem geschah in Hamas-Tunnel nach Ägypten». Die Terrororganisation muss sich dermassen in die Enge getrieben fühlen, dass sie jetzt auf spirituelle Symbole amerikanischer Ureinwohner:innen zurückgreift. Denen hat das allerdings auch nichts genützt.

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