WOZNews
Biodiverse
«Anfang Jahr sind Landwirte in verschiedenen Schweizer Regionen auf die Strasse gegangen und haben gegen Bürokratie und hohe Produzentenpreise protestiert», stand in der NZZ. Möglicherweise handelt es sich dabei um die Umsetzung einer neuen Strategie des mit allen Wassern gewaschenen Präsidenten des Schweizer Bauernverbands. Hohe Produzentenpreise generieren mehr Einnahmen, also mehr Steuern und somit Bürokratie. Bauernschlau ist, dagegen zu sein.
Angejahrte
«Bei einem über 80 Jahre altem Mann wurde zurecht eine Untersuchung der Fahreignung angeordnet […]. Grund dafür war das nicht erklärbare Verhalten des Seniors, der nach einer Kollision mit einem parkierten Auto», so der «Tages-Anzeiger». Bei der über 80 Jahre alten Zeitung wurde hingegen auf eine Untersuchung der Schreibeignung verzichtet. Korrekturmassnahmen dürfen weiterhin entfallen.
Unkomplizierte
«Amerikaner retten dem Luzerner Tourismus den nassen Sommer», atmete zentralplus.ch auf. Sie sind halt ein zupackendes und unverwüstliches Volk, die Amerikaner. Schlechtes Wetter kann sie kaum aufhalten, eine helvetische Dativkonstruktion gleich gar nicht.
Widersprüchliche
«Gegen die Verfilmung von ‹Die Vögel› riet Alma ihrem Ehemann eigentlich ab. Dieser widersetzte sich jedoch ausnahmsweise – und schrieb Filmgeschichte», wusste srf.ch über das Ehepaar Hitchcock. In diesem Fall dürfte Alfred sich gedacht haben, dass Ehefrau Alma ja selbst nicht weiss, was sie will.
Zitierte
«Die Schweiz muss sich aus fremden Händen heraushalten, um als Friedensvermittlerin glaubwürdig zu bleiben», soll SVP-Nationalrat Franz Grüter dem «St. Galler Tagblatt» gesagt haben. Dabei fragt sich, wessen Raufhände gross genug wären, um nur schon das Matterhorn in den Würgegriff zu nehmen.
Verwirrte
«Schwenkt das Parlament ein?», fragte man sich bei der Redaktion der «Tagesschau» hinsichtlich einer Revision der Hinterlassenenrenten. Das warf bei Leser F. weitere Fragen auf: Lenkt das Parlament ein? Oder schwenkt es um? Schenkt die Revision vielleicht sogar ein? So kommts raus, wenn sich das Parlament in den Schaukelmodus begibt – den Bürger:innen wirds trümmlig.
Erlöschende
Zentralplus.ch berichtete über den Crackkonsum in der Luzerner Kontakt- und Anlaufstelle K + A: «Ein 47-Jähriger steht auf der Terrasse, die Zigarette in seiner Hand ist schon lange erlischt.» Was nicht nur für den Mann traurig ist, sondern auch für Grammatiksensible, müssen diese doch befürchten, dass auch die Kultur des starken Verbs bald erloschen sein wird.
Umgedrehte
«Engelberg ist für Skitoursimus bekannt», meldete die «NZZ am Sonntag», und wir stellen mit Wohlwollen fest, dass sich die Gemeinde am Titlis begrifflich bereits auf die Umkehr zu schneearmen Wintern einstellt.