WOZ News
Versetzte
«… und warteten mit anderen Gestrandeten auf unseren Zug. Er hatte 50 inuten Verspätung», seufzte eine Berichterstatterin in der NZZ. Versuchten da die Bahnen, die Verspätung kleinzureden, oder war es das Blatt? Egal, denn gefühlt verstreichen auch die inuten nicht schneller.
Schlafwandlerische
Zur Biodiversitätsinitiative schrieb die NZZ online: «Im Initiativtext geht es um mehr als nur Bienen und seltene Lebensträume.» Tatsächlich ist der Traum von seltenen oder nur schon zusammenhängenden Lebensräumen gar nicht so selten. Wenn das nächstens auch an der Urne zum Ausdruck kommt, muss niemand sagen: «S isch ja nur ä chliises Träumli gsi.»
Eigennamentliche
Gestrauchelt ist das «St. Galler Tagblatt» bei der korrekten Nennung des Thurgauer SVP-Nationalrats Manuel Strupler, nannte es ihn doch im selben Text einmal «Sturpler» und einmal «Stupler». Es ist nicht die feine Art, Namen, die sich ihre Träger:innen nicht selber gegeben haben, zu verballhornen. Aber angesichts solcher Unsorgfalt kann der Betroffene froh sein, wenn er sich nächstes Mal nicht als «Schwurbler» in den Spalten findet.
Unglaubliche
Einen schockierenden Fall von Identitätsdiebstahl deckte zentralplus.ch auf: «2022 übernahm er den Mietvertrag und war zuerst zweiter und schliesslich alleiniger Hautmieter.» Es sollte doch selbstverständlich sein, seine Haut mit niemandem teilen zu müssen.
Vögelivaulige
Ebenfalls auf zentralplus.ch war nach einem Unfall zu lesen: «Dabei vielen Holzstämme vom Anhänger und blockierten die Strasse.» Daraufhin liess uns Leser D. an einem Witz teilhaben, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen: Eine Frau, die ihren Mann im Gefängnis besuchen will, antwortet auf die Frage, was sie ihm mitbringe: «Ach, nur einen Strauss Feilchen.»
Differenzierende
«Acht Personen wurden laut Polizei schwer verletzt, fünf von ihnen schwer», berichtete der Teletext nach dem Attentat in Solingen. Beruhigend ist, dass sowohl die schwer als auch die schwer Verletzten inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr schweben.
Irreführende
Auch wenn es bund.ch und hauptstadt.be zeitweilig behaupteten, ging es beim Festival «No Boarders No Nations» auf der Berner Schützenmatte weder um ein Verbot von Untermieterinnen noch von Snowboardern.
Alliterierende
Altgediente Leser:innen erinnern sich: Diese Rubrik erfreute sich eine Zeit lang am Hang vieler Redaktionen zu Stabreimen. Irgendwann war das Thema abgehakt. Warum wir darauf zurückkommen? Ganz klar wegen der Schlagzeile in der Printausgabe des «Tages-Anzeigers» vom Montag dieser Woche: «Biber-Baby-Boom». Diese ist schon per se eine reife Leistung; gekrönt wird sie durch die gleich daneben platzierte Meldung, dass auch Justin Bieber gerade Vater geworden ist. Da wurden zu Recht ein paar Bäume gefällt.