WOZ News

Nr. 36 –

Berauschende

Im «Echo der Zeit» von Radio SRF sagt der Journalist unmissverständlich: «Drogen vor dem Konsum von offiziellen Stellen konsumieren zu lassen, diese Idee ist in der Zwischenzeit etabliert, auch im Ausland.» Dieser Aspekt der Politik war bisher kaum bekannt, er kann aber als Drugwaste-Vermeidungsstrategie gelesen und gutgeheissen werden; hoch sollen sie leben, die offiziellen Stellen, dreimal high.

Anarchetypische

«Der Bericht soll aufzeigen, wie diese Personen agieren und ob sie möglicherweise bewaffnet und gewalttätig sind. Später soll er dann aufzeigen, ob Gesetzte angepasst werden sollten.» So weit der Teletext der SRG zum Thema Staatsverweiger:innen. Unsere Hoffnung ist, dass die Gesetzten gesetzt genug sind, um sich diesbezüglich nicht beeinflussen zu lassen.

Ausgelegte

Das obige «t» zu viel fehlte anderswo. Das «St. Galler Tagblatt» nannte als positive Folgen der Rechtsauslegung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte auch diese: «Verbot der Willkür, der Rechtsverweigerung und des überspitzen Formalismus». Dass die «fremden Richter» dem Formalismus die Spitze brechen wollen, dürfte sogar unter den rituell empörten Schweizer Parlamentarier:innen (siehe Fall Verein Klimaseniorinnen gegen die Schweiz) konsensfähig sein.

Brotlose

«Die komplett leere Auslage, fehlende Produkte sowie ein geputztes Erscheinungsbild waren die Vorboten des jetzt materialisierten Endes der Bäckerei», redete zentralplus.ch das besagte Ende schön. Im Gegensatz zum Erscheinungsbild erscheint das Medium hier «nicht ganz geputzt».

Vertrauensselige

«Wir haben keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass die Gemeinden und die Bundeskanzlei ihre Prüfungen nicht korrekt wahrgenommen haben», zitierte der «Tages-Anzeiger» einen Parteienvertreter. Wir haben nicht wenig Anlass, zu zweifeln, dass dieser Satz richtig verstanden werden kann, geschweige denn korrekt wiedergegeben wurde.

Kantönligeistige

«Als der Bund auf der Suche nach einem Endlager im Kanton Zürcher fündig geworden sei, da habe er als Kantonsvertreter auch nur mitreden, aber nicht entscheiden können.» Ja, so stand das letzte Woche in der WOZ. Mit einem Kanton Zürcher kann man ja noch umgehen, aber einen Kanton Glarner mögen wir uns gar nicht ausmalen.

Deeskalierte

Ebenfalls in der letzten WOZ wurde in den Kleininseraten ein 5-Rhythmen-Meditationsworkshop angeboten, allerdings in der Rubrik «Mediation». Wir verstehen das so, dass die besagten Rhythmen («Flowing, Staccato, Chaos, Lyrical, Stillness») auch zur Konfliktbewältigung taugen, solange die Reihenfolge eingehalten wird.

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