WOZ News

Strukturerhaltende
«Gopfriedstutz, wir müssen doch stattdessen schauen, dass die Züge fahren, dass das Rohmaterial unterhalten ist, genügend Personal da ist und es Wertschätzung bekommt.» Angesichts dieser der Interviewpartnerin Hanny Weissmüller von der WOZ in den Mund gelegten Aussage waren zumindest einige Leser:innen gut unterhalten. Beim Rohmaterial dürfte es sich hingegen um via Berndeutsch zurückverwandeltes Rollmaterial handeln.
Gewaltige
Die Wassermassen, die derzeit Mitteleuropa überfluten, können sprachlich nur schwer verarbeitet werden. So wird in diversen Medien die Frage gestellt: «Was ist ein 30-jähriges Hochwasser?», wozu wir nur Spekulationen anstellen können. In Menschenjahren gerechnet, ist es auf der Höhe seiner Kräfte, für eine Katastrophe aber schon ganz schön alt. Bei Unwetterschäden in der Schweiz will der Bund laut tagesanzeiger.ch Finanzhilfen zusichern. Das kann dauern, denn noch fehlt die nötige Legislative: «Das Parlament wurde für den Zusatzkredit beantragt.» Aber in der «Basler Zeitung» findet sich auch eine gute Nachricht: «Von der Feuerwehr gerettet: Hochwasser im österreichischen Melk.» Da hat das Hochwasser noch einmal Glück gehabt.
Selbstlose
«Der Parteilose Jaap van Dam ist seit zehn Jahren im Kantonsrat von Appenzell Ausserrhoden vertreten», wusste das «St. Galler Tagblatt». Hoffentlich hat der langjährige Parlamentarier dank dieser grosszügigen Vertretung ab und zu Zeit, sich die Beine zu vertreten.
Gewandte
Ebenfalls im «St. Galler Tagblatt» verblüffte uns eine bisher verborgene Information über Kamala Harris: «Wenn sie die Nadel in den kommenden Tagen nicht zu ihren Gunsten ausschlägt», werde es eng für sie. Dass Harris in ihrer knappen Freizeit Nadelarbeiten frönt, war uns neu und dürfte in evangelikalen Kreisen besonders gut ankommen. Jetzt muss sie beim Sticken nur noch richtig zustechen.
Unschöne
Ja, es stand in der WOZ. Und es ist peinlich, erinnerte es doch an die ungelenken Versuche von Gendergegner:innen, sich darüber lustig zu machen. Ein Krieg, in dem Menschen sterben, ist schon traurig genug. Wenn man dann noch, wie wir es taten, diese Gefallenen mit der Endung :innen versieht, werden sie «zum Unwort», wie uns Leserin K. zu Recht schrieb. Wir bitten um Nachsicht und versichern: Uns hat das auch nicht gefallen!
Portionierte
Der Zürcher Veranstaltungsort Kaufleuten teilte in seinem «Kultur-Newsletter» mit, dass ein Autor im Januar «den ‹vergessenen Kontingent› Afrika» präsentieren werde. Davon wollen wir natürlich auch eine angemessene Ration abhaben. In diesem Fall stimmt das sprachliche Geschlecht aber wirklich nicht.
Abstinente
Wie die Kantonspolizei Zürich meldete, wurden «zwei Geldabholder nach Telefonbetrügen verhaftet». Das ist doch ungerecht! Wer dem Gelde abhold ist, will es doch sicher für einen guten Zweck spenden.