WOZ News

Lastenausgleichende
«Weniger Krankassen wären günstiger», titelte der «Tages-Anzeiger» online und schöpft seine Franchise ein weiteres Mal aus. Dass das Problem bloss in der Anzahl Kassen begründet ist, bezweifeln wir. Aber das Medium zeigt, dass man auch mit weniger Leistung ein gesundes Unternehmen führen kann.
Bankgeheimnisvolle
«Der Zuger Rohstoffkonzern Glencore zahlte kürzlich wegen eines Korruptionsverfahrens in der Demokratischen Republik Konto eine Busse», meldete die «Basler Zeitung». Der neu auf der Landkarte aufgetauchte Staat dürfte ein durch und durch kapitalistischer sein.
Tiefbauliche
«Der Kanton ist die Strecke am sanieren sowie verbreitern», berichtet zentralplus.ch. Möge es dort bald einmal nicht mehr so holpern. Hoffnung besteht, denn: «Bleibe das Wetter auch im anstehenden Herbst und Winter gütig, könne die Strasse vor dem nächsten Sommer wieder für alle freigegeben werden.» Höre, gütiger Petrus.
Nihilistische
Auch srf.ch lässt sich punkto helvetischer Volksnähe nicht lumpen: «Der US-Aussenminister setzt sich für Verhandlungen und Frieden in Nahost ein. Doch eine Lösung ist keine in Sicht.» Wäre das Thema nicht so trostlos, könnte man die Formulierung als verknappten philosophischen Lehrsatz lesen.
Transgenerationelle
Über die französische Ministerin Rachida Dati schrieb die «NZZ am Sonntag»: «2009 brachte sie ihre einzige Tochter Zohra zur Welt, deren Vaterschaft sie lange geheim hielt.» Verständlich, denn damals war in Sachen Reproduktion und Fluidität noch so manches mit Tabus behaftet.
Wortschöpferische
In der Sendung «10 vor 10» begründete SVP-Präsident Marcel Dettling stolz den Erfolg der verfassungsfeindlichen Motion, die den Familiennachzug vorläufig aufgenommener Personen abschaffen soll: Nur «em durchgehende Druck vo de SVP – unbeharrlich –, dass me da uf das Asylsystem Druck usüebt», sei das zu verdanken. Unbeharrlich scheint uns da vor allem die Eigenschaft von FDP und Mitte, sich vor jeden Karren spannen zu lassen, so unmenschlich er auch sein mag.
Eroberte
Laut der Deutschen Presse-Agentur, zitiert auf tagesanzeiger.ch, hat der Krieg in der Ukraine bereits zu gravierenden Verschiebungen in Europa geführt: «Das deutsche Nato-Partnerland Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus.» Die deutsche Ampel kommt anscheinend auf immer verrücktere Ideen. So ein Eroberungsfeldzug ist doch mit der Schuldenbremse völlig unvereinbar.
Schüttelgereimte
«WhatsApp stellt App ab», wusste der «Blick». Wir hingegen wissen von Leser S., dass, wer da Schnappatmung kriegt, kein Buddhist ist.