WOZ News

Kaputte
Im Vorfeld von Hurrikan Milton gab die «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens bekannt: «Florida rüstet sich jetzt für noch mehr Zerstörung.» Wir finden es empörend, dass der Staat Florida das zerstörerische Werk gleich selbst in die Hand nehmen wollte, nur weil dieser Milton beim Auftreffen aufs Festland schon ein bisschen zu schwächeln versprach.
Wehrhafte
Den nachfolgenden Fall, nachzulesen in der letzten WOZ, haben wir aber ganz allein fabriziert: «Mehrere Waffenfirmen weigern sich gegen die Herausgabe der Daten.» Grammatikalisch betrachtet, spricht man von einem sogenannten Verneinungsexzess.
Unklare
Vom afrikanischen «Fusballverband CAF» las man kürzlich im «Tages-Anzeiger», doch noch während wir darüber nachdachten, ob die Auslassung einzelner Buchstaben wohl Sparpotenzial böte, lasen wir gleichenorts, der tunesische Machthaber gebe sich «als bescheidender Vertreter des Volkes», was die Sache ja wieder verteuerte. Vermutlich wünschte sich der Schreibende bloss, der Autokrat möge endlich verscheiden, weshalb ihm egal war, was so ein Buchstabe kostet. Grosszügig bezüglich Buchstabenzahl gibt sich im Übrigen auch die WOZ, in der letzte Woche zu lesen war: «Es könnten noch viele mehr zu werden.»
Künftige
Der «Tages-Anzeiger» belegte auch, dass der Hype um die Zeitreiserei noch nicht abflaut: «2118 war von rund 7900 Deepfakes die Rede, ein Jahr später waren es 14 600 und Ende 2020 bereits rund 85 000.» Immerhin zeigt die Nachricht, dass bei der KI die Lust am Fälschen wellenförmig verläuft und nicht stetig zunehmen wird.
Irreführende
Der Liveticker auf srf.ch bescheinigte Kamala Harris: «Sie leide an saisonalen Allergien und sporadisch auftretender Nesselsucht, rauche nicht und trinke Alkohol nur in Massen.» Wie Leser S. anmerkt, impliziert die schweizerische Schreibweise des ß hier nicht nur, dass die demokratische Kandidatin zur Alkoholsucht neigt, sondern auch, dass sie diese Neigung gern auf dem Oktoberfest auslebt. Dieses Jahr hatte sie natürlich keine Zeit, was man in München bedauerte.
Kreative
In der SRF-Sendung «Diskothek» erläuterte der Moderator, Frédéric Chopin habe mit nur siebzehn Jahren Variationen übers «berühmte Verführungsduettino aus Mozarts Oper ‹Don Giovanni›» komponiert: «Don Giovanni verführt darin die frisch gebackene Bauernfrau Zerlina – das hat Chopin offenbar beeindruckt und gefallen.» Landfrauen wurden damals vor der Heirat noch kurz aufgebacken, und welcher Siebzehnjährige hätte dazu wohl Nein gesagt? Nur dass Don Giovanni schon ein alter Knacker ist, stört das schöne Bild.
Anthropomorphe
«Güselsäcke tummeln sich mitten im Dorf», meldete der «Bote der Urschweiz». Auch wenn es nicht allen Anwohner:innen passt und teilweise den Verkehr behindert, freuen wir uns, dass in der Gemeinde Schwyz anscheinend alle eingeladen sind, am geselligen Leben mitzutun.