WOZ News

Nr. 9 –

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Grenzüberschreitende

«Der Regierungsrat will wissen, woran des Bildungssystem in Basel krankt», lautete ein Untertitel in der «Basler Zeitung». Wir haben eine starke Vermutung: Des liegt am Frühbadischen im Dreiländereck.

Transzendente

Ebenfalls in der «Basler Zeitung» war die Rede vom Wiener Kaffeehaus Frauenhuber, «das es seit 1824 gibt» und «in dem Mozart sein letztes Konzert gegeben hat». Das lässt stutzen, denn der gute Mann war zwar ein Wunderkind, aber zum genannten Zeitpunkt bereits seit 33 Jahren verstorben. Es kann aber sein, meint Leser B., dass er sich an die seinem Berufskollegen Gustav Mahler zugeschriebene Aussage gehalten hat, wonach er beim Weltuntergang in Wien sein wolle, da dort alles fünfzig Jahre später passiere.

Opferumkehrende

«Unter der unkontrollierten Vermehrung der Katzen leiden auch Vögel, Reptilien und Insekten, denen Katzen zum Opfer fallen», hielt der Schweizer Tierschutz in einer Pressemitteilung fest. Schon wieder Katze, denken sich Elster, Natter und Brummer, unser Speiseplan war auch schon vielfältiger.

Aufsehenerregende

«Zoll stoppt Schmuggler mit Krokodilkopf und Erektionspillen am Flughafen», meldete der «Zürcher Unterländer» online. Das nennen wir mal unerschrocken; hoffentlich hat jemand den Vorfall mit der Kamera festgehalten. Denn, um es mit unserer vor kurzem eingestellten Schwesterrubrik «Schlagzeiten» der «SonntagsZeitung» zu sagen: Ja, wir bestellen das Bild.

Zahlungsunwillige

Woher kommt eigentlich der Ausdruck «im Stich lassen»? Gemäss Wiktionary von Ritterturnieren: Wenn ein Ritter vom Pferd gefallen war und nicht aus eigener Kraft aufstehen konnte, war er den Stichen seiner Gegner ausgeliefert. Heutzutage heisst das, zumindest in einer Programmankündigung auf srf.ch: «Ein Bauarbeiter hat einen Unfall – seine Versicherungen lassen ihn im Stick.» Also, Versicherung 1 erfasst die Daten und lädt sie auf einen Stick, dieser geht unterwegs zu Versicherung 2 verloren … dumm gelaufen.

Versehrte

«Eines Tages steht die vielfach herzgebrochene Frau auf und entscheidet, dass sie in ihrem Leben genug Drama hatte: Sie ist reif für die Ehe», hiess es vor kurzem in einer Kolumne auf tages-anzeiger.ch. Eine Chirurgin wäre angenehm oder vielleicht ein Korrektor.

Erschreckende

Selbstverständlich gedachte auch die NZZ kürzlich der Befreiung von Auschwitz: «Überlebende warnen vor dem ‹Nie wieder›, während die Politiker schweigen.» Dass die Zeitung in ihrer politischen Ausrichtung eine derartige Kehrtwende macht, hätten wir nun doch nicht erwartet.

Akustische

Im «St. Galler Tagblatt» gab sich die Autorin lustvoll der Schönheit von Pilzen und deren Namen hin. Besonders «die lautmalerische Zungenkernkeule» hatte es ihr angetan. Jetzt fragen wir uns bloss neidisch, wo sie deren kräftige Knacklaute belauschen durfte.

woznews@woz.ch