Diesseits von Gut und Böse: «Crashkurs in helvetischer Politik»

Lohneinbussen sind immer ein Problem. Davon kann jetzt auch Sergio Ermotti ein Liedchen singen, denn 2024 bekam er 360 000 Franken weniger als 2023. Im Monat! Vermutlich muss er sich jetzt Gedanken machen, wo er sich einschränken könnte.
Dank «NZZ am Sonntag» weiss ich endlich, wer für seinen Lohn verantwortlich ist. Darüber grübeln Fred Hu aus Hongkong, Jeanette Wong aus Singapur und Julie G. Richardson aus New York nächtelang mit dem VR-Präsidenten Colm Kelleher (Iren können ja schon sehr komisch heissen) im UBS-Vergütungsausschuss.
Weil man seinen Lohn in der Schweiz schon 2023 ein bisschen hoch fand, signalisierte man dem internationalen Gremium, die Boni müssten 2024 der eidgenössischen Genügsamkeit etwas angepasst werden, was zu der monatlichen Reduktion um 360 000 Franken führte. Die «NZZ am Sonntag» fand dazu: «Offenbar haben Fred Hu und die anderen Verwaltungsräte den Crashkurs in helvetischer Politik bestanden.»
Hm, hm – vielleicht ja doch nicht so ganz. Denn am Montagabend entschied der Ständerat, Managerlöhne bei fünf Millionen deckeln zu wollen, auch wenn Thierry Burkart (FDP) dagegen ist, «dass der Staat Entschädigungen mit Gesetzen reglementiert». Wahrscheinlich setzt er wie Parteikollegin Karin Keller-Sutter auf «Anstand». Zum Totlachen.