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Vergessliche
«Wie kann man Demenz vorbeugen?», fragte die WOZ letzte Woche und fuhr fort: «Die etwas lapidare Antwort, die unter Fachleuten kursiert, lautet: Wähle deine Eltern sorgfältig aus und sterbe jung.» Ergänzend meinen wir, der Beizug einer weiteren, grammatikaffinen Fachperson kann auch nicht schaden. Sonst heisst es bald einmal: Vogel fresse oder sterbe.
Ehrenhafte
Was haben diese beiden Sätze gemeinsam: «Er ist der Sohn eines Zuckerrohrbauers in Louisiana» (NZZ) und: «Darunter falle auch das heimliche Filmen eines Nachbars im Garten» («Tages-Anzeiger»)? Sie haben uns stutzen und im Duden blättern lassen. Entwarnung: Beide Genitivformen sind «selten», aber zulässig. Selbstverständlich würden wir niemals unterstellen, die Urheber:innen der Sätze hätten nicht auch vorher das gelbe Standardwerk konsultiert.
Aufschaltende
Was heute noch nicht im Duden steht, kann morgen schon drin sein, zum Beispiel neue Verbkreationen wie diese: «Damit weist die Quantenmechanik dem Beobachter eine Rolle bei, die er in der klassischen Physik nicht hat.» («NZZ am Sonntag»). Noch schneller dürfte es bei der auf den US-Demokraten Bernie Sanders bezogenen Formulierung aus dem «St. Galler Tagblatt» gehen: «[…] zollt ihm mittlerweile gar der politische Gegner Respekt ab». Abzollen ist ein uramerikanischer Vorgang, an ungeraden Tagen darfs auch mal Aufzollen sein.
Verwurzelte
«Die offizielle Feier zur Wahl Martin Pfisters findet am 20. März in seiner Baar statt», meldete srf.ch. Erst dann ist man wirklich mit der heimischen Scholle verbunden, wenn man seinen Wohnort zur Lieblingsbeiz macht.
Hindernisreiche
«Zentralplus» berichtete über die Forderung, die Gütschbahn zum prestigeträchtigen Luzerner Luxushotel komplett barrierefrei zu machen: «Von den beiden Kabinen, die von der Baselstrasse zum Hotel führen, ist nur die rechte barrierefrei nutzbar, weil sie bei der Bergstation über eine Lampe erreichbar ist.» Dass die bisherige Minimallösung, beeinträchtigten Menschen heimzuleuchten, ausreichte, bezweifeln wir.
Rätselhafte
Dasselbe Innerschweizer Portal wusste auch: «Die Luzerner Bestände für Erwachsene tragen immer mehr Mandate», weshalb beim Stadtparlament ein Sonderkredit von über drei Millionen Franken beantragt werde. Das Geld sollte unseres Erachtens erst lockergemacht werden, wenn völlig geklärt ist, ob die Bestände nichts Illegales enthalten; wenn sie sogar Mandate tragen können, ist ja sogar Menschenhandel zu befürchten.
Autonome
Die Sache mit den beseelten Autos scheint in letzter Zeit überhandzunehmen. Erst meldete die Stadtpolizei Zürich: «BMW nach Verkehrsunfall geflüchtet – Zeugenaufruf», dann meldete die «Basler Zeitung» online: «Toyota kollidierte auf der A22 mit einem Nissan – Lenkerin verletzt». Zumindest einer der Kontrahenten scheint ja jemanden mitgeführt zu haben; sie war offenbar entmachtet.