Diesseits von Gut und Böse: California Dreaming

Nr. 14 –

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Es wird Zeit, die Welt neu zu denken. Reiche Männer haben immer alles gekauft: Sachen und Menschen, jetzt kommen noch Länder dazu; Eroberungen durch Kriege wirken altmodisch dagegen. Laut «Washington Post» will das Weisse Haus schätzen lassen, was Grönland die Regierung denn kosten würde.

Da hilft nur, Gleiches mit Gleichem zu parieren, dachte sich Xavier Dutoit aus der Westschweiz und lancierte mit anderen auf der Website denmarkification.com die Onlinepetition «Måke Califørnia Great Ægain»: Mit dem «grössten Crowdfunding aller Zeiten» will man Dänemark befähigen, Trump Kalifornien abzukaufen. Auf der Plattform finden sich bereits mehrere Hunderttausend Unterschriften.

Trump sei kein Fan von Kalifornien, das er als «den am meisten ruinierten Staat der Union» bezeichnet habe. Man ist sich sicher: Zum richtigen Preis wird er den Staat verkaufen, denn Trump kauft und verkauft alles, wenn der Preis stimmt.

Eine Denmarkification wäre eine Win-win-Situation für alle: Kalifornien wird von dänischen Werten wie Hygge, Bio-Smørrebrød und salzigem Lakritz profitieren. Gesicherte Rechtsstaatlichkeit, universelle Gesundheitsversorgung und faktenbasierte Politik wären quasi Gratiszugaben. Umgekehrt gewönne Dänemark unendliche Sonnentage, täglich Avocadotoast, Privatstrände in Malibu und die technische Vorherrschaft in Europa. Dänemarkurlaube bekämen auch für uns hier einen ganz neuen Reiz.

Doch gerade jetzt kam die aktuelle Meldung rein, dass Elon Musks Millionen die Einwohner:innen Wisconsins offenbar nicht daran gehindert haben, eine demokratische Richterin zu wählen. Reiche Männer können offenbar doch nicht alles kaufen.