Politour

Bevölkerungsräte
Zum Abschluss der Ausstellung und Veranstaltungsreihe «Ausgeloste Bevölkerungsräte: Ein Update für die Demokratie?» geht die Diskussion in den öffentlichen Raum: Welche Chancen können Bevölkerungsräte für unsere Demokratie bieten? Was können sie leisten, und wo liegen ihre Grenzen?
Diese und weitere Fragen diskutiert der Tischgast André Bächtiger (Professor für Politische Theorie und Empirische Demokratieforschung am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart) in einem niederschwelligen und offenen Austausch am «Rollenden Tisch». Der Rollende Tisch wurde vom Berliner Künstler:innenkollektiv Club Real entwickelt und ermöglicht wortwörtlich bewegte Gespräche im Stadtraum. Alle sind eingeladen, sich dazuzusetzen, Fragen zu stellen und ihre Erfahrungen zu teilen. Der Tisch bewegt sich von 14 bis 16.30 Uhr von der Feuerwehr Viktoria via GIBB-Schulhaus Viktoria und Schulhaus Spitalacker/Breitenrain bis zum Domicil Spitalackerpark.
Bern Breitsch, Fr, 25. April 2025, 14 Uhr. Siehe www.polit-forum-bern.ch.
Jüdisches Leben
Wie leben Jüdinnen und Juden in Europa heute? Seit Jahrzehnten dokumentiert Rafael Herlich das jüdische Leben in seiner Vielfalt mit seiner Fotokamera. Heute zählt er zu den wichtigsten Bildchronisten des jüdischen Lebens in Deutschland. In Zürich zeigt er eine kuratierte Auswahl seiner Bilder und spricht über seine Motivation und seine Beobachtungen.
Zürich AquariumClub, Uetlibergstrasse 129, Do, 24. April 2025, 19.30 Uhr. Anmeldung via Mail an info@babelkultur.ch.
Defensive Architektur
Unterschiedliche Nutzungsansprüche führen zu Herausforderungen in der Gestaltung des öffentlichen Raums. Defensive Architektur ist eine Art der Gestaltung, die dazu führt, dass bestimmte Gruppen wie Obdachlose, Jugendliche oder Skater:innen aus Teilen des öffentlichen Raums verdrängt werden. Durch subtile Elemente wird der öffentliche Raum so (um-)gestaltet, dass ein längerer Aufenthalt darin unangenehm oder gar nicht möglich ist. Derartige Architektur wirft grundlegende Fragen zur sozialen Gerechtigkeit auf. Darüber diskutieren unter der Moderation von Klaus Petrus (Koleitung Strassenmagazin «Surprise») Stefan Kurath (Leiter Institut Urban Landscape, ZHAW), Roger Meier («Surprise»-Stadtführer, Bern) und Melina Wälti (Gassenarbeiterin in Bern).
Bern Polit-Forum, Käfigturm, Marktgasse 67, Di, 29. April 2025, 18.15 Uhr.
Umwelt und Gesundheit
Arbeits- und Lebenswelten verändern sich. Wie lassen sie sich weiter humanisieren? Was bedeutet überhaupt Work-Life-Balance, was ermöglicht sie? Was tun, damit möglichst alle gesund bleiben – Mensch und Umwelt; Frauen, Männer, Kinder, Migrierte und Diskriminierte? Der Soziologe Ueli Mäder diskutiert diese Fragen mit Cécile Bühlmann (ehemalige Nationalrätin Grüne und Stiftungsratspräsidentin von Greenpeace) und Marcel Tanner (Epidemiologe und ehemaliger Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts).
Sissach Cheesmeyer, Hauptstrasse 55, Do, 24. April 2025, 19 Uhr.
Sexualisierte Gewalt
Wohin kann ich mich wenden, wenn ich sexualisierte Gewalt erfahren habe? Wer unterstützt mich, wenn ich unsicher bin, ob meine Grenzen überschritten wurden? Und wie kann ich helfen, wenn jemand in meinem Umfeld betroffen ist? Am schweizweiten Sexual Harassment Awareness Day geben die Expert:innen Agota Lavoyer und Sim Eggler Antworten auf diese Fragen und präsentieren ihren Ratgeber «Ermutigt. Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt». Im anschliessenden Talk diskutieren die Autor:innen mit Madlynn Dumitrasku (Mitglied von WASH – Work Against Sexual Harassment, einer studentischen Initiative der Universität St. Gallen) und Kathrin Hilber (Mediatorin und Ombudsperson) über Herausforderungen, Handlungsmöglichkeiten und Wege zu einem belästigungsfreien Hochschulumfeld. Moderation: Rahel Fenini (Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St. Gallen).
St. Gallen Collektiv, Marktplatz 22, Di, 29. April 2025, 18.30 Uhr.
Café Palestine
Über Palästina sprechen die palästinensisch-amerikanische Kinderbuchautorin Lina Abdulkarim sowie Jeff Halper, ein israelischer Anthropologe und Direktor des Israeli Committee Against House Demolitions (ICAHD). Dieses Komitee gegen Häuserzerstörung ist eine israelische Bürgerrechtsgruppe in Jerusalem, die sich für die Rechte von Palästinenser:innen in den besetzten Gebieten einsetzt. Die Hauptanliegen der Proteste und gewaltfreien Aktionen der Gruppe sind das Aufzeigen von Menschenrechtsverletzungen, Verhinderung von Häuserzerstörungen sowie deren Wiederaufbau und ein eigenständiger, gleichberechtigter palästinensischer Staat.
Zürich Quartierzentrum Bäckeranlage, Hohlstrasse 67, So, 27. April 2025, 17.30 Uhr.
Peter K. Wehrli
1968 beschloss Peter K. Wehrli im Orientexpress von Zürich nach Beirut, jedes Sujet, das er fotografiert hatte, in einem einzigen Satz festzuhalten. Ein Band seines «Katalog von Allem» mit 1111 «geschriebenen Fotografien» ist 1999 erschienen, ein zweiter mit 2222 Sätzen im Jahr 2008. Jetzt nähert sich der Katalog dem 3333. Eintrag und damit der Vollendung. Entstanden ist ein Überblick über 55 Jahre persönliche, politische und gesellschaftliche Erfahrungen und die Möglichkeiten der Sprache, diese präzis zu erfassen.
Zürich bücherraum f, Jungstrasse 9, Do, 24. April 2025, 19 Uhr. Anmeldung erwünscht unter buch@buecherraumf.ch.
Migration 1914–1918
Als Italien im Mai 1915 in den Ersten Weltkrieg eintrat, sah sich die Schweiz vollkommen von kriegführenden Staaten umschlossen. Obwohl das neutrale Land militärisch nicht am Konflikt beteiligt war, hatte der Erste Weltkrieg tiefgreifende Konsequenzen für die Schweizer Bevölkerung. In Bezug auf den Umgang mit Migration in die und aus der Schweiz in den Jahren 1914 bis 1918 machten sich diese besonders bemerkbar. War die Schweiz vor Kriegsausbruch ein Land mit offenen Grenzen und hohem Ausländer:innenanteil, begannen sich im Lauf des Krieges Abschottungstendenzen immer mehr durchzusetzen. Anstelle von Personenfreizügigkeit herrschte nun strenge Kontrolle und Überwachung. Der Vortrag von Anja Huber zeigt diese Entwicklung auf.
St. Gallen Raum für Literatur, Hauptpost, St. Leonhard-Strasse 40, Mi, 30. April 2025, 18.15 Uhr.