WOZ News

Unaufhaltbare
«Die SVP will die Emmer Gemeindeveraltung in ‹Dienstleistungszentrum› umbenennen», berichtete «zentralplus». Vermutlich, weil auch dort der rundum befürchtete demografische Wandel sein grässliches Haupt erhebt. Dass die Änderung der älter werdenden Bevölkerung viel nützt, bezweifeln wir. Die alten Leutchen haben doch auch keine Lust, von morgens bis abends ihren Nachbar:innen zu Diensten zu sein.
Unvorsichtige
Einer, der aus seinem Pensionärsleben noch einiges macht, ist der frühere Fussballtrainer Hanspeter Latour. Gemäss «Tages-Anzeiger» hält der Bewegliche viele Vorträge zum Thema Artenvielfalt, gebärdet sich aber bei deren Vorbereitung höchst fahrlässig. «Spätabends hastet er über die Gleise von Schweizer Bahnhöfen», lasen wir nämlich, was nicht nur gegen Artikel 86, Absatz 1 des Eisenbahngesetzes verstösst, sondern auch bei durchfahrenden Lokführer:innen ein schweres Trauma verursachen kann. Wir bitten Herrn Latour inständig, sich wie andere auch ausschliesslich auf dem Bahnsteig aufzuhalten.
Geschäftsreisende
Weniger ums Zugfahren als ums Fliegen dürfte es bei folgender Beobachtung des «Infosperbers» gehen: «Viele Länder setzen ihre Medikamentenpreise fest, indem sie unter anderem die Fabrik-Listenreise in der Schweiz als Vergleich heranziehen und auf dieser Basis dann noch Rabatte aushandeln.» Diese Listenreisen sind bei Pharmavertreter:innen äusserst beliebt, jedoch in der Schweiz aufgrund des allgemein hohen Preisniveaus auch sehr teuer. Dafür bekommt man unterwegs das Matterhorn zu sehen.
Widersprüchliche
Auf die Frage «Was ist paradox?» antworteten Lehrende früher gern: Wenn ein Goethe-Denkmal durch die Bäume schillert. Als modernere Variante für modebewusste Schüler:innen empfiehlt sich eine Frage aus der «Handelszeitung»: «Wie stark schwächt sich Prada mit Versace?»
Fehlende
In der Sportberichterstattung zahlloser Blätter war am Samstag zu lesen: «Ein Scheitern würde Seoanes Start überschatten und Zweifel an ihm sähen.» Wenn in den Redaktionen hin und wieder jemand einen Zweifel daran säte, dass nur schon aus reinem Hinsehen Früchte entstehen, sähen wir das gern.
Hinzugefügte
In der letzten WOZ war zu lesen, dass diverse Verbände die Einführung eines nationalen Betreibungsregisters befürworteten: «So auch SP-Nationalrat und Kommissionsmitglied Ueli Schmelzer», der unter dem Namen Schmezer einst den «Kassensturz» moderierte. Dahinter verbirgt sich der heimliche Wunsch, Ueli möge die Schulden schmelzen lassen.
Gekürzte
Apropos schmelzen. Wer den Eindruck hatte, in derselben WOZ habe die Rubrik «Diesseits von Gut und Böse» etwas abrupt geendet, kann den fehlenden letzten Satz jetzt online nachlesen. Schuld war der Redaktionsabschlussstress, der jeden Mittwoch feixend in der Ecke auf ein Opfer wartet.