WOZ News

Artenvielfältige
«Es ist ein warmer Frühlingstag Ende April. Im Städtchen Salò am Gardasee flanieren Einheimische und Touristen auf der Uferpromenade und geniessen die Frühlingssonne. Einige trinken in den Cafés und Bars Prosecco, Enten quatschen, Kinder spielen – ein Idyll.» Dies beobachtete journal21.ch, leicht übertreibend: Denn bei den quatschenden Enten kann es sich nur um ein einzelnes Tier handeln – eine Ente.
Glaubenssachliche
«Trotz weniger Mitglieder», steht auf zentralplus.ch über diesem Titel: «Katholische Kirche Zug schliesst 2024 mit Gewinn ab». Nicht nur beten hilft eben, sondern auch trötzeln.
Ausgedribbelte
«Aber ein Sieger verdient dieses Spiel nicht» – «Und auch wenn er sich ein Verbleib in Bern vorstellen kann» – «Sein Ausfall bekam YB zuletzt zu spüren»; all das sportberichterstatteten «Bund» beziehungsweise «Berner Zeitung» in den letzten Tagen. In Basel würde man in einer vergleichbaren Situation auf Shaqiri setzen beziehungsweise auf einen Fallrückzieher.
Zusammengebraute
«In Bern resonierte das alkoholfreie Bier von Lola sofort mit den Geschmacksknospen der Bernerinnen und Berner», freuten sich dieselben Blätter. Gut so, denn weit häufiger wird beim Bier vergeblich zur Räson gerufen.
Reflexartige
«In der iranischen Provinz Chusestan mussten am Montag mehr als 240 Menschen wegen Atomproblemen behandelt werden», entnahmen wir «Watson» im Zusammenhang mit den Folgen eines Sandsturms. Was sind das für Zeiten, in denen ein einzelner Buchstabe bereits den Verdacht auslöst: Dieser Artikel wurde mithilfe von KI geschrieben.
Verwirrende
«Konkret sollen Eltern neu monatlich 100 Franken pro Betreuungstag in der Woche erhalten», wusste 20min.ch aus dem Nationalrat zu berichten. Auch wenn sich betroffene Eltern zwingend noch an anderer Stelle informieren sollten, was das heisst – eines war sonnenklar: Die SVP war dagegen.
Heisse
Die «NZZ am Sonntag» diagnostizierte, wofür Moderatorin Sandra Studer zu Beginn der neunziger Jahre gestanden habe: «Eine wohltemperierte Munterkeit für eine Schweiz, welche die dunklen Schwarzenbach-Jahre überwunden hat und sich nun dezent mediterrannisiert.» Von den rund dreissig Jahre später in der Stadt Zürich bewilligten «mediterranen Nächten» fühlt sich der Autor vermutlich tyrannisiert.
Rebellische
Ob sie Helden oder Landesverräter seien, fragte die NZZ Menschen, die regelmässig nach Deutschland zum Einkaufen fahren, darunter Herrn B.: «‹Ich bin in den Jahren der 68er Bewegung aufgewachsen›, sagt er. Und auch wenn er keinen Bart trägt und das Hemd heute von Lacoste ist: Ein bisschen Rebell ist er geblieben.» Dass es 1968 darum ging, Sonnenmilch, Windeln, Druckerpatronen und Putzmittel billiger zu erstehen, muss uns irgendwie entfallen sein.