Politour

Umweltaktion
Am 23. März 1985 wurde die Umweltaktion gegründet – mit dem Ziel, die Lebensgrundlagen im Zürcher Stadtkreis 2 zu erhalten und zu verbessern. Besonders im Bereich Klimaschutz wurden damals viele wegweisende Lösungsansätze entwickelt. Beat Locher (Mitglied der Klima-Grosseltern und Vorstandsmitglied von «Klimastadt Zürich») gewährt Einblick ins Archiv und in spannende vergangene Aktionen – von Flyern und Unterschriftensammlungen über kreative Proteste bis hin zu Dias und Videos, die die Arbeit dokumentieren. Welche Erfahrungen können für die aktuelle Arbeit der Klima-Grosseltern und befreundeter Organisationen weiterhelfen?
Zürich Karl der Grosse, Kirchgasse 14, Mi, 28. Mai 2025, 18 Uhr.
Frauenkino Xenia
Im April 1988 eröffnete das Frauenkino mit einem ersten Programm. Eine Gruppe von Aktivistinnen aus dem Filmclub Xenix und dem Kulturzentrum Kanzlei rief das Kollektiv Xenia ins Leben, das über fünfzehn Jahre lang ein feministisches Filmprogramm bot. Frauenräume – bereits ein Thema in der zweiten Welle der Frauenbewegung – florierten in den achtziger und neunziger Jahren in Zürich. Das Xenia war Teil davon und pflegte ein Netzwerk weit über die Landesgrenzen hinaus. In den eineinhalb Jahrzehnten seines Bestehens zeigte das Xenia 1001 Filme und produzierte rund 120 Programmplakate. Frauenräume gerieten Ende der Neunziger zunehmend unter Druck, 2003 wurde auch das Xenia verdrängt. Das Buch «Frauenkino Xenia – Zürich» von Doris Senn ist eine Hommage an das Projekt und seine Macherinnen und gibt Einblick in die Fülle der Plakate (vgl. «Feministische Filmgeschichte»). Nun spricht Senn im Zürcher Sozialarchiv über das Buch.
Zürich Schweizerisches Sozialarchiv, Medienraum, Stadelhoferstrasse 12, Do, 5. Juni 2025, 18.30 Uhr.
Ukraine
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert an. Viktor Holikov ist als Soldat an der Front, ist aber eigentlich Fotograf. Ein Freundeskreis professioneller Kulturschaffender in Bern hat eine Auswahl seiner neusten Bilder zusammengestellt. Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind neue Arbeiten von Nicole Michel. Das Programm wird ergänzt mit Konzerten sowie mit dem Film «Don’t Close Your Eyes». Regisseurin Rahel Grunder zeigt sechs Selbsthilfeinitiativen in Rumänien und in Transkarpatien im Südwesten der Ukraine: Menschen, die der Resignation ihre Fähigkeiten, Energie und Ideen entgegensetzen, die Orte schaffen, wo sie und andere neue Hoffnung schöpfen und in der Gemeinschaft Halt und so etwas wie Frieden finden können.
Bern Werkhof Egelsee, Muristrasse 21E, Mi, 28. Mai 2025, 19.30 Uhr (Film). Ausstellung bis 6. Juni 2025, Di–So, jeweils 14–19 Uhr. Siehe unter www.vereinamsee.ch.
Sexarbeit
Sexarbeitsfeindlichkeit schadet nicht «nur» Sexarbeitenden – sie ist eine unterschätzte Bedrohung für Vielfalt und Demokratie und kann ein Einstieg in Radikalisierung und Autoritarismus sein. Ruby Rebelde erläutert anhand von Themen wie Sexualmoral, Abwertung von Promiskuität und Autoritarismus, warum Sexarbeitende ausgegrenzt werden und ihr Existenzrecht infrage gestellt wird. Rebelde lebt in Hamburg von Sexarbeit und politischer Bildung. Das Gespräch in Biel moderiert Christa Amman von der Fachstelle Xenia, dasjenige von Bern SP-Nationalrätin Anna Rosenwasser.
Biel Kleintheater Carré Noir, Obergasse 12, So, 1. Juni 2025, 19 Uhr.
Bern Nydeggkirche, Nydegghof 2, Mo, 2. Juni 2025, 19 Uhr.
Mehr dazu auf www.xeniabern.ch/de/hurentag.
Finanzplatz Schweiz
Im Frühling 2023 erlebte der Finanzplatz Schweiz einen Einschnitt: Die UBS übernahm die marode Credit Suisse. Der Bundesrat orchestrierte den Deal unter Einsatz von Notrecht und Staatsgarantien. Die ohnehin riesige UBS wuchs auf einen Schlag zu einer der weltweit grössten Banken. Mit 1500 Milliarden Franken ist die Bilanz der neuen Superbank nun mehr als doppelt so gross wie das Schweizer BIP. War die Übernahme eine gute Lösung? Sind Risiken und Gewinne von Schweizer Grossbanken volkswirtschaftlich fair verteilt? Wie sicher ist der Finanzplatz nach diesem Megadeal, und wer trägt im Ernstfall das Risiko? Es spricht dazu Sebastian Zelzner von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
Zürich Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, Mi, 4. Juni 2025, 12.30 Uhr. Anmeldung bis 1. Juni 2025 auf www.paulusakademie.ch.
Feministische Pionierinnen
Damals war Zürich noch ein Hort des Liberalismus: An der Uni Zürich durften ab 1846 Frauen ein vollwertiges Studium absolvieren. Besonders Russinnen und Polinnen ergriffen die Chance. Dann folgten die Schweizerinnen. Brigitta Klaas Meilier stellt in ihrem Vortrag einige feministische Pionierinnen vor. Die Kulturwissenschaftlerin und Publizistin beschäftigt sich seit längerem mit Leben und Werk dieser Frauen, etwa von Caroline Farner, der ersten allgemeinpraktizierenden Ärztin, oder Meta von Salis, der ersten Historikerin. Etwas später folgten die Ökonomin und Politikerin Rosa Luxemburg sowie die Schriftstellerin Ricarda Huch, die in der Stadtbibliothek in der heutigen Wasserkirche Sammlungen katalogisierte.
Zürich bücherraum f, Jungstrasse 9, Mo, 2. Juni 2025, 19 Uhr. Anmeldung erwünscht unter buch@buecherraumf.ch.