WOZ News

Nr. 26 –

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Zeitreisende

«Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? In zehn?», lautet eine beliebte Interviewfrage. Wir sehen uns in zehn Jahren gemütlich an einem Getränk nippend und in der Printausgabe der WOZ diesen Satz lesend: «Geschlossen hat der Kanton Zürich seit 2029 keine Schule.» Dass der Satz bereits letzte Woche in dieser Zeitung stand, spricht für deren visionären Charakter.

Kickende

«Das sagt die Nati-Trainerin über die Learnings aus ihrer bisherigen Trainerkarriere», fasste srf.ch ein Interview der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit Pia Sundhage zusammen. «Wenn ich nur wüsste, wie man das auf Deutsch schreibt», seufzt dazu Leser C. Auf Anhieb können wir leider nicht weiterhelfen; wir müssten zuerst in die Lehre gehen.

Bewegende

«Die Frage ist wohl nur noch, wann der Berg genau in die Tiefe stürzt», titelte die «Südostschweiz» zum drohenden Ereignis im bündnerischen Brienz/Brinzauls. Die einzige Hoffnung scheint zu sein, dass er dies nicht ungenau tut.

Menschliche

Das «St. Galler Tagblatt» berichtete über den Prozess gegen einen Dealer, dem der Verkauf von Kokain vorgeworfen wurde. Weiter hiess es: «Angeklagt war auch der Besitz respektive Verkauf weiterer Substanzen […]», was deutlich macht, dass man hier ganz im Sinne der Maxime handelt: Verurteile die Tat, nicht den Täter. Wir danken Leser M. aufs Herzlichste für den wertvollen Hinweis aufs humane Ostschweizer Rechtssystem.

Maskulinisierte

Die Eskalation im Nahen Osten schickt ihre Wellen bis in unsere Gefilde. So hiess es ebenfalls im «St. Galler Tagblatt»: «Der Angst, dass sich der Konflikt jetzt auf die gesamte Golfregion ausweitet, ist gewaltig.» Dahinter steckt der grassierende Backlash, der die Menschheit derzeit weg von jeglicher Empathie hin zu männlicher Stärke und Aggression führt. Ein so gewaltiges Gefühl wie die Angst kann nicht feminin sein.

Aktive

Auch auf «Watson» wirft der Krieg seine Schatten. Nach dem Eingreifen der USA fürchtete man dort die Folgen zu erwartender iranischer Gegenschläge: «Tote US-Bürger würden literweise Öl ins Feuer giessen.» Bei dieser Beurteilung könnte unseres Erachtens ein Übermass an konsumierten Zombiefilmen eine Rolle gespielt haben.

Seidige

Die «Schweizer Fachmedien» legen «sehr viel Wert auf Redaktion, Inhalt, Grafik, Haptik und Material der Magazine (Hochglanz)». Wir haben das Produkt, in dem gefragt wird: «Gelingt Simon Stocker den Wiedereinzug in den Ständerat?», nicht selber angefasst. Aber die glänzende Seite, auf der das steht, dürfte haptisch ein Hochgenuss sein.

Doppelte

Zitierte das «St. Galler Tagblatt» eine empörte Bürgerin: «Bis sie von der Stadt keine Erklärung habe, wolle sie sich nicht weiter äussern.» Möglicherweise wird sie so für immer schweigen müssen.

woznews@woz.ch