Leser:innenbriefe

Nr. 40 –

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Kompliment fürs «wobei»

«wobei» Nr. 5, beigelegt WOZ Nr. 39/25

Ein kräftiges Kompliment an das Redaktionsteam zur «wobei»-Ausgabe mit und über Ruth Dreifuss. Ruths Leben, ihr Engagement und ihre Art den Mitmenschen gegenüber sind einzigartig. Ich war einer ihrer «Wegbegleiter» in der Zeit, als sie Sekretärin des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) war. Als Sekretär des kantonal- und stadtbernischen Gewerkschaftsbundes GKB/GSB bestand eine unvergessliche und eindrückliche Zusammenarbeit zwischen uns. Sie war damals auch eine unserer Stadtratskandidatinnen auf der gemeinsamen Liste SP und Gewerkschaften. Prompt wurde Ruth ins Stadtparlament gewählt! Auch aus dieser Zeit bleiben ihre fundierten Wortmeldungen unvergesslich. Nach ihren Voten setzte sie sich wieder und griff zur «Lismete» und begann zu stricken! Damals ein Novum und nicht von allen goutiert.

Selbst später als Bundesrätin meldete sie sich mehrmals bei mir und wünschte Auskunft über aktuelle gewerkschaftspolitische Besonderheiten im Bernbiet.

Dem Redaktionsteam meine Hochachtung über die feine Art des Einblicks in Ruths Leben und ihre Verdienste.

Hans-Rudolf Blatter, Bern

Lehrstück Demokratie in der Schweiz

«Abstimmung zum Eigenmietwert: Die Sorgen der Hüslischweiz», WOZ Nr. 36/25

Soso. Jetzt hat es der Hauseigentümer-Verband endlich geschafft, den verpönten Eigenmietwert abzuschaffen.

Vor rund zwei Wochen zeichnete sich bei Umfragen ein mögliches Nein ab. Das kann doch nicht sein, ärgerte sich der Verband, und mit sehr viel Geld überzeugte er die vielen Unentschlossenen, Ja zu stimmen. Und – nicht zu vergessen – die Vorlage war ungenau formuliert: Nur Eingeweihte wussten, dass es auch um den Eigenmietwert geht. Unter meinen Bekannten stimmten etliche «aus Versehen» Ja. Irgendein Politiker sagte doch mal: Mit viel Geld mache ich einen Kartoffelsack zum Bundesrat. Wie wahr!

Ich bin selbst Hauseigentümerin. In den Kampagnen wurde viel zu wenig über die Nachteile der Abschaffung informiert: Keine Abzugsmöglichkeiten mehr für die Instandhaltung der Liegenschaft.

Ich habe überzeugt Nein gestimmt. Nicht nur aus Eigennutz, sondern auch aus Solidarität mit all den Mieterinnen und Mietern, deren Mieten ungebremst steigen.

Beatrice Kästli Meier, Zürich