Hausmitteilungen

Nr. 44 –

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Noch mehr Qualität

Das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) hat am Montag sein neues Jahrbuch zur Qualität der Schweizer Medien veröffentlicht. Die Befunde bei den heuer gesetzten Schwerpunkten KI und Newsdeprivation sind beunruhigend: Zwar sei professioneller Journalismus «auch im KI- Zeitalter die zentrale Wissensquelle für aktuelle Ereignisse», andererseits profitierten Chatbots von den journalistischen Inhalten «weit stärker, als dies den Medienhäusern selbst zugutekommt». Die anhaltende Newsdeprivation führt gemäss den Forscher:innen der Universität Zürich zu einem Wissens- und Demokratieverlust.

Sehr erfreulich ist dagegen das Abschneiden der WOZ im Medienqualitätsmonitoring. Nachdem wir bereits im Vorjahr den Spitzenplatz bei den Wochentiteln belegten, konnte die WOZ ihren Vorsprung bei der Gesamtqualität nun noch um mehrere Zehntelpunkte ausbauen. Als herausragend wird die WOZ insbesondere für ihre Einordnungsleistung bewertet: 9,4 von 10 möglichen Punkten.

Zum «Diplo»-Jubiläum

Seit dreissig Jahren liegt der WOZ monatlich «Le Monde diplomatique» in deutscher Sprache bei. Aus diesem Anlass organisieren wir als Herausgeberin der Schweizer Ausgabe zusammen mit dem Basler Festival Culturescapes ein Podium zu den Fragen: Wie frei sind Kunst und Medien im Maghreb angesichts von Repression, Protestbewegungen und autoritären Tendenzen? Und welche kreativen Strategien entwickeln Künstlerinnen und Journalisten, um Räume für Kritik und Selbstbestimmung zu behaupten oder neu zu öffnen? Es diskutieren die sahrauische Künstlerin Asria Mohamed, Stéphane Tomagian vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, Malek Khadhraoui, Chefredaktor des Investigativmagazins «Inkyfada» (Tunis), und Mathilde Rouxel, Expertin für arabisches Kino (Paris/Beirut). Die von WOZ-Redaktorin Judith Kormann moderierte Veranstaltung findet am Montag, 3. November, um 19 Uhr im Unternehmen Mitte Basel auf Englisch statt. Weitere Informationen und Hinweise zur Anmeldung unter woz.ch/veranstaltungen.

Bachmanns stille Zeugen

WOZ-Fotograf Florian Bachmann ist seit 2017 unter dem Titel «Lieux de mémoire» auf fotografischer Spurensuche durch die Schweiz. Seine Schwarzweissaufnahmen zeigen Orte, an denen sich Geschichte in den Alltag eingeschrieben hat – sichtbar oder kaum mehr erkennbar, banal oder bewegend. Waldränder, Böschungen oder Betonwände werden zu stillen Zeugen vergangener Ereignisse. In Zusammenarbeit mit dem Historiker und WOZ-Autor Stefan Keller entstehen dazu Texte, die die in den Bildern verborgenen Geschichten öffnen. So entfaltet sich ein Dialog zwischen Bild und Wort, in dem Geschichte nicht abgebildet, sondern erahnbar wird – als Spur, Schichtung, Ahnung. Und die Frage stellt, wessen Vergangenheit wir erinnern und bewahren und was vergessen zu gehen droht. Die WOZ hat Bachmanns Arbeit das «wobei» Nr. 5/23 gewidmet.

Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres «A Future for whose Past?» ist ein Teil der Fotografien und Texte nun im Zeughaus Teufen in Ausserrhoden zu sehen. Am Samstag, 1. November, findet die Vernissage statt, die Ausstellung dauert bis 1. März 2026. Mehr Informationen zu Florian Bachmann finden Sie auf todofoto.ch.