Hausmitteilungen
WOZ-Event in Zürich
Während die Löhne der breiten Bevölkerung stagnieren, steigen die Vermögen der Superreichen ins Unermessliche. Im Rahmen der WOZ-Reihe «Links abbiegen» diskutieren am Mittwoch, 10. Dezember 2025, um 19.30 Uhr in der Zentralwäscherei in Zürich die italienische Ökonomin Clara Mattei («Die Ordnung des Kapitals»), der Steuerexperte Dominik Gross von Alliance Sud und die Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann über den Zusammenhang von Ungleichheit und Rechtspopulismus – und die Rolle der Steueroase Schweiz. Clara Mattei ist per Video zugeschaltet und spricht auf Englisch, es moderiert WOZ-Redaktor Renato Beck. Weitere Informationen unter woz.ch/abbiegen3.
Meister in Hombrechtikon
In ihrem Roman «Der Geruch von Lehm» erzählt WOZ-Redaktorin Franziska Meister aus drei Perspektiven von der Zerbrechlichkeit von Freundschaft. Am Freitag, 5. Dezember 2025, um 20 Uhr liest sie daraus in der Gemeindebibliothek in Hombrechtikon.
www.bibliothek-hombrechtikon.ch
Hallo, Michelle!
Nach längerer Abwesenheit wird Michelle Steinbeck ab dieser Ausgabe wieder alle zwei Wochen die Kolumne auf der letzten Seite der WOZ bestreiten. Willkommen zurück!
Tschau, Ruth, und bis bald!
«Zwanzig Jahre sind genug!» – so überschrieb unsere Kollegin Ruth Wysseier das kleine, bunt sprühende Kompendium, mit dem sie sich letzte Woche von der Kolumne «Kost und Logis» und ihren Leser:innen verabschiedete. Dass es vor und neben ihrer Existenz als Kolumnistin eine lange Zeit gab, in der sie die WOZ entscheidend mitprägte, erschien bloss in der Fussnote.
Ruth begann 1986 als Journalistin im Inlandressort der WOZ und blieb dort viele Jahre, in denen sie auch organisatorische Funktionen übernahm, die ein selbstverwalteter Betrieb so mit sich bringt. Vor sechs Jahren beendete sie ihr langjähriges Engagement in der Redaktion mit einem rauschenden Fest am Bielersee, doch im Herzen blieb sie Journalistin und ist es immer noch.
Die Schärfe und Genauigkeit im Denken und Schreiben, die Ruths journalistische Arbeit ausmachten, lebte sie ab da – angereichert mit viel Humor – in ihren Kolumnen aus, und diese entfalteten inhaltlich wie auch formal einen enormen Reichtum. Eine satirische Perle, «Die Frauen und der Krieg», beginnt so: «Dass es die Frauen erst seit 1971 gibt, ist eine urbane Legende, die sich speziell in der Schweiz hartnäckig hält. Natürlich ist die Forschungslage schwierig, weil vor der Erfindung des Binnen-I in den Geschichtsquellen nur von Männern die Rede war.» Der Doppelpunkt war da noch nicht geboren.
Es finden sich traurige, fröhliche und bissige Texte, auch Gedichte und Biografisches: «Ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte eine gute Kinderstube gehabt. Meine war eine Gaststube, in der ich viel Interessantes lernte: Menschenkunde, unanständige Witze, Prozentrechnen bei Trinkgeld oder wie Alkohol wirkt, aber wenig über altersgerechte kindliche Artigkeit. Die LehrerInnen verwechselten meine etwas raue Art mit Verwahrlosung.»
Womit wir bei Ruths zweitem Lebensthema sind, dem Wein. Lesen hatte für sie immer eine doppelte Bedeutung, denn neben Journalistin ist sie schon lange Jahre Winzerin mit Leib und Seele. Aus Redaktionsperspektive durfte man drum – je nach Witterung und Traubenreife – im September oder Oktober nicht viel von ihr wollen: Dann ist Weinlese!
Zum Glück bist du nicht aus der Welt, Ruth, und schon bald werden wir beim traditionellen WOZ-Jahresendapéro gemeinsam auf die Zukunft anstossen. Wir freuen uns drauf!