WOZ News

Nr. 23 –

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Gepinselte

«Ausgehend von Michelangelos berühmtem ‹Das letzte Abendmahl› stellt die Warhol-typische Vervielfachung eine intellektuelle Herausforderung dar», wusste die «Basler Zeitung». Ja, wir bestellen das Bild. «Das letzte Abendmahl» von Leonardo da Vinci haben wir nämlich schon.

Zeitverschobene

Die gleiche Zeitung wusste auch, welche Berühmtheiten im traditionsreichen Hotel Drei Könige nach der Neueröffnung 1844 ein und aus gingen: «gekrönte Häupter von König Leopold I. von Belgien über Fürst Rainier von Monaco bis hin zu Königin Elizabeth I.» Hätte Letztere sie nicht umbringen lassen, hätte auch Maria Stuart die Chance auf eine Reise nach Basel gehabt. Wir danken Leser B. für den wertvollen Hinweis.

Zauberische

«Klatsche ich laut in die Hände, flattern die Tauben kurzfristig weg – und sind sehr schnell wieder da. Auch ein Besenstil stellt keine wirksame Alternative dar», notierte das Magazin der «NZZ am Sonntag». Helfen könnte eine Hexereiausbildung; da gehört die Beherrschung des Besenstils zu den Basics.

Verwechselte

Oben genannter Zeitung unterstellten wir hier letzte Woche einen kindlichen Umgang mit dem Verb verschwinden, dabei fand dieser auf tagesanzeiger.ch statt. Diesmal wars aber wirklich die «NZZ am Sonntag», die Folgendes vermeldete: «491 Schweizer warteten letztes Jahr auf eine Leber, aber nur 133 wurden transplantiert.» Bei Begegnungen mit einem frisch transplantierten Schweizer wird um schonendes Anhalten gebeten.

Unerwünschte

Die Firma Lonza habe Glück gehabt, kolportierte die NZZ: «In Siders bangt man derweil in den Aluminiumfabriken darum, dass es zu keiner weiteren Hochwasserkatastrophe kommt.» In Zeiten gehäufter Naturkatastrophen kanns schon mal zu einer ernsthaften Verwirrung zwischen Bangen und Wünschen kommen.

Förderungswillige

«Kritiker sehen die Ausschüttung von Millionendividenden an private Investoren, die durch einen Staatsauftrag generiert werden, kritisch», lesen wir bei «Watson». Insofern, als angesichts solcher Ausschüttung kein Geld mehr für staatliche Medienförderung übrig bleibt, unterschreiben wir den Satz.

Aufgehängte

Nach der Rücktrittsankündigung des VR-Präsidenten sorgte sich das «St. Galler Tagblatt» um die künstlerische Zukunft des Casinotheaters Winterthur: «Der Verlust von Viktor Giacobbo kann man nicht hoch genug hängen.» Da ist zwar wieder schmerzhaft was gefallen, aber solange niemand auf die Idee kommt, Viktor Giacobbo gleich dazu zu hängen, wollen wirs gut sein lassen.

Bildhafte

«Bei den Wiener Festwochen sammelt Milo Rauch die Widersprüche der Zeit ums Lagerfeuer», informierte taz.de. So einfach macht man einen Namen zum Programm.

woznews@woz.ch