Gestern in LMd, heute in den Nachrichten
Vertreibung aus Gaza
Während Journalist:innen das Palästinensergebiet nicht betreten dürfen, werden UN-Organisationen zur wichtigsten unabhängigen Informationsquelle. Ende Juli war der Unicef-Pressesprecher Ricardo Pires vor Ort. Er beschreibt die Situation als „absolut apokalyptisch“. Es ist die Steigerung eines Belagerungszustands, der seit mittlerweile 20 Jahren andauert. In ihrem Beitrag „Nichts ist normal in Gaza“ vom Oktober 2017 schildert Sara Roy die verheerenden Auswirkungen nach Gazas zehnjähriger Isolation vom Rest der Welt. Aktuell spricht die israelische Regierung davon, die gesamte Bevölkerung in einem einzigen Lager zusammenzupferchen. Von dort will sie deren „freiwillige Ausreise“ organisieren. Auch dies ist kein neuer Plan: Im März 2025 erinnerte Alain Gresh in „Gaza – die alte Fantasie von der Vertreibung“ an die erste israelische Okkupation des Gazastreifens 1956/57: „Am Ende bedurfte es eines US-Ultimatums, um die Israelis zum Rückzug zu bewegen.“