Diesseits von Gut und Böse: Die Missverstandenen

Nr. 18 –

Die Missverstandenen

Manager* sein war in letzter Zeit kein Honigschlecken. Beschimpft, verachtet, belächelt bleibt dem Berufsstand nicht viel andres, als weiterhin schweigend die Kohle einzusacken. Zeit, den verkannten Helden des Alltags ein Kränzchen zu winden, bevor ihnen im Herbst die nächste Zumutung auf den Pelz rückt.

Dank einschlägiger Lektüre wie «Alpha» et cetera kenne ich nämlich die Herausforderungen, mit denen Manager täglich kämpfen. Mal müssen sie Leistungssportler sein, das heisst «besser als alle anderen». Das meint ein Ideator, also einer, der Ideen generiert. Dann wieder sollen sie als Märchenfigur ihr Potenzial verbessern, wie ein Ökonom empfiehlt. Diesbezüglich schwanke ich noch zwischen «Ali Baba und die vierzig Räuber» und «Das kalte Herz».

Ein Berater weiss sogar, «dass der Manager als Schamane (…) mit den mythischen Wirkmechanismen das eigene Handlungsspektrum massgeblich erweitern» kann. Was der Mythos, dass gute Führungskräfte ohne Millionenlöhne massenhaft aus der Schweiz fliehen werden, ja klar beweist.

Ideen generieren ist übrigens auch kein einfacher Job. Auf www.ideenparc.de findet sich unter dem Link zum «Kabinett des Ideendenkers» der Hinweis: «Diese Seite befindet sich derzeit noch im Aufbau.»

*Aus realwirtschaftlichen Gründen wird hier ausschliesslich die männliche Form verwendet.