WOZ News

Nr. 21 –

Hochfahrende

Zum Glück ist die Sache jetzt ausgestanden, obwohl «20 Minuten» im Vorfeld irreführend verlauten liess: «Laura Zimmermann kämpft gegen das EU-Waffenrecht». Die Kopräsidentin der Operation Libero nervte zwar mit ihren Liebeserklärungen zu «Schengen», ihr Arroganz vorzuwerfen, scheint uns jedoch nicht gerechtfertigt. Der Fachmann analysierte das so: Weil die VertreterInnen der Operation Libero kämpferisch aufträten und «sich auch nicht scheuen, sich mit Christoph Blocher oder Roger Köppel anzulegen, kann die Bewegung als arrogant rüberkommen». So lasset uns denn alle der Arroganz frönen!

Anonyme

Verdienstvollerweise widmen sich die Schaffhauser Jazzgespräche in diesem Jahr der Frage: «Wo sind die Frauen im Schweizer Jazz?» Welch starken Einfluss die männliche Dominanz bis ins Programmheft hinein ausübt, zeigt sich an der Bildlegende «Reiner Männerrunde (2014)». Welcher der sieben abgebildeten Herren besagter Reiner ist, wird leider nicht erläutert.

Östliche

Weil Bundespräsident Maurers Besuch in Washington inzwischen die grösseren Schlagzeilen machte, ging komplett unter, dass seine Verhandlungen mit dem grossen Widersacher der USA bereits die schönsten Früchte tragen. Die «bz Basel» berichtete: «Während 1999 sechs Akupunkteure, Chinesiologinnen oder Naturheilkundler über eine Praxisbewilligung verfügten, waren es im Jahr 2017 bereits 212.»  

Materialisierte

Zu fast schon philosophischen Überlegungen regte uns Leser D. an, der in diesem Fall aber einräumte, ein Tüpflischiisser zu sein. Über «die brutalistische Kirche St. Nicolas im Walliser Dorf Hérémence» hiess es in der WOZ: «Gebaut wurde sie aus demselben Beton, der auch für die Staumauer Grande Dixence etwas weiter oben im Tal verwendet wurde.» Nun wissen wir ja, dass Gretel und Franz zur selben Zeit nur die gleiche, aber nicht dieselbe Hose tragen können. Doch wie sich das bei einer breiigen Masse wie Beton verhält, ist uns weniger klar. Wenn wir ausschliessen, dass die Gemeinde Hérémence Löcher in die Staumauer gebohrt hat, um aus dem gewonnenen Material die Kirche zu bauen, bleibt nur die Möglichkeit, dass man den Brei aus derselben Mischmaschine schöpfte, wogegen wieder die unterschiedlichen Baujahre sprechen. Es ist also, wie es ist, lieber Herr D., Sie haben recht!  

Eilfertige

Am Abstimmungssonntag hiess es auf derbund.ch: «Überraschendes Resultat bei der Sozialhilfe-Abstimmung im Kanton Bern: Die Kürzung wird mit 52,6 Prozent abgelehnt, der Volksvorschlag jedoch abgelehnt.» Aus dem «jedoch» schliessen wir, dass da in der Annahme, die Kürzung der Sozialhilfe würde angenommen, etwas voreilig vorformuliert wurde. Aber solche Irrtümer gefallen uns!  

Sparsame

Im Rahmen der geforderten Kostensenkungen kommen manche Krankenkassen unseres Erachtens auf merkwürdige Ideen. So schrieb die SLKK in ihrem Magazin: «Unsere App wir jährig (…).» Abgesehen davon, dass uns die Massnahme ineffizient scheint, finden wir sie einer ehemaligen Schweizer Lehrerkrankenkasse unwürdig.

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