Was weiter geschah

Nr. 44 –

Bestätigt: Impfstoff verursacht Narkolepsie

Nachdem sich in Finnland vor zwei Jahren rund jedeR Zweite gegen die Schweinegrippe hatte impfen lassen, häuften sich die Fälle von Kindern und Jugendlichen, die an Narkolepsie erkrankten. Die Behörden vermuteten einen Zusammenhang mit dem Impfstoff Pandemrix von Glaxo Smith Kline. Eine Studie des Nationalen Instituts für Gesundheit und Wohlfahrt bestätigt dies jetzt: Personen zwischen vier und neunzehn Jahren, die mit Pandemrix geimpft wurden, trugen im Vergleich mit nicht Geimpften ein fast dreizehnfach erhöhtes Risiko, krankhaft schlafsüchtig zu werden.

Zum einen zeigten Untersuchungen, dass alle seit 1998 infolge der Impfung Erkrankten eine genetische Disposition in sich tragen, die den Ausbruch der Narkolepsie begünstigt, weil sie die Immunantwort des Körpers steuert. Das lässt vermuten, dass Narkolepsie eine Autoimmunerkrankung ist, die durch die Impfung ausgelöst worden ist. Darüber hinaus spielt laut der finnischen Studie vor allem das beigefügte Adjuvans Squalen, das die Wirkung des Impfstoffs verstärkt, eine zentrale, noch unerforschte Rolle: Es tat bei jedem respektive jeder vierten Erkrankten, was ein Adjuvans bislang nie getan hat: Es verursachte die Produktion von Antikörpern, die sich an Squalen anlagerten.

Ende August hatte der «Tages-Anzeiger», gestützt auf eine Studie der kalifornischen Stanford University, noch angezweifelt, dass Pandemrix tatsächlich für die gehäuft auftretenden Narkolepsiefälle verantwortlich zu machen ist. Wahrscheinlicher sei, dass eine Grippeinfektion selbst die Schlafkrankheit ausgelöst habe. Auch diese These weist die finnische Studie explizit zurück: Die Laboranalysen hatten gezeigt, dass weniger als zehn Prozent der Erkrankten mit der Schweinegrippe infiziert waren.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic überarbeitet die Fachinformationen zu Pandemrix aufgrund der neuen Erkenntnisse. Die aktualisierten Informationen sollen demnächst auf der Website zugänglich sein.

Franziska Meister

Nachtrag zum Artikel «Nach der Impfung wird nur noch geschlafen » in WOZ Nr. 31/11.

Berner Filmhaus

Die Zukunft des Kinos Lichtspiel und seiner Filmsammlung sei ungewiss, schrieb die WOZ vor gut einem Jahr. Das Kino, in dem Material aus über hundert Jahren Filmgeschichte gelagert und ausgestellt wird, ist seit elf Jahren auf einem Fabrikareal in Bern Ausserholligen zu Hause. Dort befindet sich auch die Kehrichtverbrennungsanlage, die 2012 geschlossen wird. 2013 soll das ganze Areal neu gestaltet werden.

Seit Mittwoch letzter Woche ist die Zukunft des Lichtspiels klar: Das Kino zieht ins Marziliquartier, in die Räumlichkeiten der Schauspielschule, die die ehemalige Ryff-Fabrik an der Aare verlässt. Die Schule belegt das gesamte Dachgeschoss, das einen grossen und einen kleinen Saal umfasst, mit mehreren kleineren Zimmern dazwischen. Die Freude beim Verein Lichtspiel ist gross: «Die Räume der historischen Fabrik passen perfekt zu unseren Bedürfnissen und Vorstellungen und können ohne Umbauten oder Veränderungen für das Filmhaus genutzt werden.»

Da fünf Berner Filmproduzenten in den unteren Etagen ihre Büroräume einrichten werden, soll ein «Berner Filmhaus» entstehen, das Produktion, Vermittlung und Archivierung unter einem Dach vereint. Bereits im März 2012 sollen die Räume der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bis dahin erwartet das «alte Lichtspiel» noch viele interessierte BesucherInnen. süs

Nachtrag zum Artikel «Noch surren die Projektoren » in WOZ Nr. 37/10.
 Nächste Vorführungen siehe www.lichtspiel.ch