Was weiter geschah: ZugerInnen bleiben sich treu

Nr. 48 –

Das Zuger Stimmvolk trägt die Tiefststeuerpolitik der Kantonsregierung weiterhin mit: Am Wochenende stimmten 62 Prozent der Wahlberechtigten einer weiteren Steuersenkungsrunde zu – und damit Ertragseinbussen von über fünfzig Millionen Franken. Stefan Gisler von den Grün-Alternativen Zug zeigt sich trotz der Niederlage zufrieden: «Wir konnten weit über unser Wählerpotenzial hinaus mobilisieren. Noch nie haben so viele Menschen im Kanton Zug eine Steuergesetzrevision abgelehnt. Offenbar findet langsam ein Umdenken statt.»

Auch in der Zugersee-Gemeinde Risch haben die Wahlberechtigten Ja gesagt. Der Pharmamulti Novartis darf auf dem Gut Aabach direkt am Seeufer ein hundert Millionen Franken teures Ausbildungszentrum für seine Kaderleute bauen. Bruno Unternährer von Gleis 3 (lokaler Ableger der Grün-Alternativen Zug) ist enttäuscht, dass 57 Prozent dem Bebauungsplan und der Zonenplanänderung zustimmten. «Andererseits sind 43 Prozent Neinstimmen angesichts der geballten Übermacht, die uns gegenüberstand, ein Achtungserfolg.» Das letzte Wort sei noch nicht gesprochen, gibt sich Unternährer kämpferisch. Gemeinsam mit den beschwerdeberechtigten Organisationen WWF, Pro Natura und Stiftung Landschaftsschutz werde man Einsprache gegen das Ausbildungszentrum erheben: «Das Areal ist explizit eine Nichtbauzone. Der geplante Bau widerspricht dem kantonalen Richtplan und ist somit nicht zulässig.»

Nachtrag zu den Artikeln «Glauben Sie, das Kader von Novartis kommt mit dem Zug?» in WOZ Nr. 39/11 und «Wir müssen aufhören, nur auf uns zu schauen» in WOZ Nr. 47/11.