Was weiter geschah: Gemüse aus dem Kollektiv

Nr. 4 –

WOZ-Artikel sorgen für Freude oder Ärger – und manchmal für Gemüse. Der Artikel «Ein kleines Stück Antwort auf die grossen Fragen» stellte Bauern und Gärtnerinnen aus Genf vor, die eine bestechende Idee verwirklichen: direkte, vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen Produzentinnen und Konsumenten. Bald sprang der Funke über den Röstigraben: Inzwischen gibt es auch in der Deutschschweiz rund zehn Vertragslandwirtschaftsprojekte.

Etwa die Genossenschaft Ortoloco in Dietikon ZH (www.ortoloco.ch), deren Gründung vor zwei Jahren auch vom WOZ-Artikel inspiriert war. Nun hat man beschlossen, den Betrieb zu verdoppeln: Auf 14 000 Quadratmetern werden zwei Gärtnerinnen, unterstützt von GenossenschafterInnen, Gemüse für rund 200 Haushalte anbauen. «Es geht uns nicht darum, immer weiter zu wachsen», sagt Mitgründer Christian Müller. Die Verdoppelung wurde beschlossen, um der zweiten Fachkraft ein angemessenes Pensum bieten zu können. Gute Bedingungen für die Angestellten sind ein wichtiger Grundsatz der Vertragslandwirtschaftsbewegung.

Konkurrenzieren solche Projekte nicht einfach die Bioläden? «Ich glaube nicht», sagt Müller. «Wir vergrössern den Kreis der Leute, die anders wirtschaften wollen.» Sie hätten guten Kontakt zu Zürcher Bioläden – einer dient sogar als Depot für Ortoloco-Gemüse. «Wir verkaufen kein Gemüse, wir organisieren den Anbau und alles andere gemeinsam.» Neue GenossenschafterInnen sind willkommen.

Nachtrag zu den Artikeln «Vertragslandwirtschaft: Ein kleines Stück Antwort …» in WOZ Nr. 20/09 und «Bäuerinnen und Konsumenten: Wer arbeitet mit?» in WOZ Nr. 11/10 .