politour

Nr. 5 –

Britische Eisenbahn

Vier alte Freunde und langjährige Angestellte von British Rail versuchen mit den Folgen der Privatisierung der britischen Eisenbahnen zurechtzukommen. Nach einer Häufung von Unglücken in den letzten Jahren wissen alle um den schlechten Zustand der Eisenbahnen auf der Insel. Dieses Themas nimmt sich Ken Loach mit seinem Film «The Navigators» an.

Zürich Punto d’incontro, Josefstrasse 102,
Fr, 3. Februar, 20 Uhr.

Gewalt gegen Frauen

Die Soziologin Yakin Ertürk und Elham Manea diskutieren über «Culture and Religion in the Context of the Arab Spring». Ertürk ist UN-Sonderberichterstatterin zum Thema «Gewalt gegen Frauen» und Professorin an der Technical University of Ankara. Manea ist Privatdozentin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich.

Bern UniS, Schanzeneckstrasse 1, Raum B-105, 
Do, 2. Februar, 18.15 Uhr. Die Diskussion wird in englischer Sprache geführt.

Lateinamerika

«Rohstoff Zement – statt Gemüse und Wald»: Die Maya-Anwältin Carmela Curup Chajón und ein Volksvertreter aus San Juan Sacatepéquez, Guatemala, berichten vom anhaltenden Konflikt ihrer Gemeinde mit der Zementindustrie, die in ihrem Bezirk eine grosse neue Fabrik plant.

Zürich h50, Hirschengraben 50, Fr, 3. Februar,
19 Uhr.


Im Rahmen der Rojinegro-Kampagne 2011/2012 führen das Zentralamerika-Sekretariat Zürich und das Guatemala-Komitee Zürich zum 21. Mal das Solidaritäts-Preisjassen durch. Die Einnahmen sind für Basisprojekte in Guatemala, El Salvador und Nicaragua bestimmt.

Zürich Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23,
Sa, 4. Februar, 13–20 Uhr (mit Verpflegung), Preisverleihung 21 Uhr. Keine Anmeldung notwendig, kein Jasszwang.

Menschenrechte

Peace Watch Switzerland und Peace Brigades International entsenden MenschenrechtsbeobachterInnen nach Guatemala, Südmexiko, Kolumbien, Palästina/Israel und Nepal. An einer Veranstaltung für Personen, die an einem Einsatz interessiert sind, wird die Arbeit in den Projektländern vorgestellt und gezeigt, was die Möglichkeiten und Grenzen von internationaler Menschenrechtsbeobachtung sind und wie man sich auf einen Einsatz vorbereiten kann. Ehemalige Einsatzleistende berichten.

Zürich Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13,
Sa, 4. Februar, 13.30–16.30 Uhr.

Reproduktionsmedizin

Markus Zimmermann-Acklin, Lehr- und Forschungsrat für theologische Ethik an der Universität Freiburg, hält das Referat «Kinder um jeden Preis? Möglichkeiten und Grenzen der Reproduktionsmedizin aus ethischer Sicht».

Luzern Paulusheim, Moosmattstrasse 4,
Do, 2. Februar, 19.30 Uhr.

Sozialer Wohnungsbau

421 Obdachlose gab es laut Statistik 1889 in Bern, bei 6,7 Prozent der Stadtbevölkerung lag die Quote der Unterstützungsbedürftigen. Ganze Familien suchten Unterschlupf im Bremgartenwald. Als Massnahme gegen Armut, Elend und drohende Epidemien ergriff die Stadt in einem breit abgestützten Entscheid die Initiative für den Bau einer Arbeitersiedlung im Wylerfeld. Die «Wylerhüsli» entstanden ab 1890. Das Quartier war die erste in der Schweiz realisierte Siedlung des sozialen Wohnungsbaus. Die vornehmlich aus Holz errichteten Häuser mit Vorgärtchen, 98 Wohneineinheiten insgesamt, wurden an kinderreiche Familien abgegeben. Sechzig Jahre später, als ein modernes Wohnquartier entstand, mussten die Wylerhüsli Wohnblöcken und Hochhäusern weichen. 1972 wurde das letzte Haus in einer Feuerwehrübung abgebrannt.

Pressefotograf Andreas Blatter, der als Kind selber einige Jahre in der Siedlung lebte, hat Zeitzeugnisse zusammengetragen und mit einstigen BewohnerInnen gesprochen. Blatters Ausstellung erzählt jetzt die Geschichte des verschwundenen Stadtquartiers. Sie folgt dem von Blatter herausgegebenen Buch «Wylerhüsli: Legendäres Arbeiterquartier im Berner Wylerfeld».

Bern Galerie im Kornhausforum, Kornhausplatz 18, Vernissage: Mi, 8. Februar, 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 3. März.

Stadtentwicklung

Zürich ist eine «Global City»: Mit ihren Banken ist die Stadt ein globaler Knotenpunkt der Finanzwirtschaft. Wie London, New York, Tokio, Hongkong, Buenos Aires, Istanbul ist Zürich eine jener Städte, durch die das Geld und der (Waren-)
Verkehr der globalisierten Wirtschaft fliessen. Und wie alle Global Cities zieht sie einerseits gutverdienende ManagerInnen an, die in den Hauptsitzen der multinationalen Unternehmen arbeiten, andererseits prekarisierte ArbeiterInnen, die mit Reinigungs-, Haus- und Sexarbeit, in Restaurants oder auf dem Bau minimale Löhne verdienen. Die städtische Bevölkerung wird gespalten in Reich und Arm, Zentrum und Peripherie – auch räumlich: Marginalisierte Bevölkerungsteile werden an den Rand der Stadt gedrängt, während sich Gutverdienende im Zentrum breitmachen. Wie sich diese Prozesse im städtischen Raum äussern, zeigt Vesna Tomse, Soziologin und Politikwissenschaftlerin, am Beispiel Zürich.

Zürich Café Zähringer, Zähringerplatz 11, 
Mi, 8. Februar, 20 Uhr.

.Wirtschaftskrise

Der Filmemacher Michael Moore machte sich auf die Suche nach Ursachen und Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise und traf dabei auf hilflose Senatoren, einen Piloten, der im Nebenjob kellnern muss, und auf Waisen, die von der Lebensversicherung ihrer verstorbenen Mutter keinen Cent zu sehen bekommen, weil die Firma diese abgeschlossen und kassiert hat. Daraus entstand der Dokumentarfilm «Capitalism: A Love Story», der nun in Basel gezeigt wird.

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60,
Fr, 3. Februar, 20.30 Uhr.