Was weiter geschah: Einsprachen gegen Novartis

Nr. 9 –

Ein Prunkstück ökologischer Architektur soll das neue Ausbildungszentrum des Pharmamultis Novartis in Risch am Zugersee werden. Architekt Peter Zumthor plant die Gebäude, Landschaftsarchitekt Günther Vogt den Umschwung. Im November 2011 haben die Stimmenden der Gemeinde Risch die Zonenplanänderung angenommen – zuvor lag das Gebiet in der Landwirtschafts- und der Seeuferschutzzone.

Nun sind Einsprachen eingegangen, zum Teil von AnwohnerInnen. Die Umweltverbände haben hingegen auf Beschwerden verzichtet. Das erzürnt Ex-SP-Kantonsrat Jean-Pierre Prodolliet: «Die Umweltverbände mussten für das Verbandsbeschwerderecht kämpfen. Nun sollen sie es auch anwenden.» André Guntern, Präsident von Pro Natura Zug, erklärt, Pro Natura Schweiz habe zusammen mit dem WWF Schweiz und der Stiftung Landschaftsschutz abgeklärt, ob eine Beschwerde sinnvoll sei. «Sie sind zum Schluss gekommen, dass sie kaum Chancen hätte. Denn die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission hat das Projekt leider positiv beurteilt.» Er sei weiterhin gegen den Bau: «Es stört mich, dass Novartis mit einem Stararchitekten kommt und bauen darf, wo andere nie dürften.» Doch die Kantonalsektionen von WWF und Pro Natura dürften nur mit Zustimmung ihrer nationalen Dachorganisationen Beschwerde führen.

Jean-Pierre Prodolliet hofft, dass die Beschwerden bis ans Bundesgericht weitergezogen werden. Auch André Guntern glaubt, dass sie dort eher eine Chance hätten als vor dem Zuger Verwaltungsgericht. Bettina Dyttrich

Nachtrag zum Artikel «Glauben Sie, das 
Kader von Novartis kommt mit dem Zug?» 
in WOZ Nr. 39/11.