UBS sponsort Uni Zürich: Was weiter geschah : Ein bisschen weniger geheim

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Die Universität Zürich hat mit der Grossbank UBS einen Sponsoringvertrag geschlossen, und die WOZ wollte wissen, was drinsteht (siehe WOZ Nr. 20/12 ). Die Uni lehnte ab. Dagegen hat die WOZ rekurriert, und nun liegt die Stellungnahme der Unileitung vor. Die Akteneinsicht sei «vollumfänglich abzuweisen», findet die Uni nach wie vor – um dann doch die Passagen des Vertrags zu zitieren, die die akademische Freiheit der Uni sichern. Und siehe da: Die Passagen sind sauber, und die UBS hatte gegen ihre Offenlegung nichts einzuwenden. Weshalb nicht gleich von Anfang an?

Der Stellungnahme liegt ein Brief der UBS-eigenen Stiftung bei, über die das Geschäft läuft. Daraus geht hervor, dass im Vertrag Geheimhaltung vereinbart wurde. Interessanterweise hat die Uni diese Klausel nie erwähnt. Dabei wäre das doch ihr Argument: Wir können den Vertrag nicht offenlegen, weil wir vertraglich gebunden sind! Ob es der Schulleitung ein bisschen peinlich ist? Schliesslich hatte schon der Unipressesprecher auf die Frage, ob die Uni Geheimverträge abschliesse, gesagt: «Ähem, nein, sie sind einfach nicht öffentlich.»

Obwohl das Wesentliche jetzt auf dem Tisch liegt, will die Uni das Akteneinsichtsgesuch abgewiesen wissen. Sie fürchtet einen Präzedenzfall: Müsse man Verträge öffentlich machen, wäre es künftig schwieriger, Sponsoren zu finden – ein leises Eingeständnis, dass man bereits ein Stückchen Transparenz der Sorge um die Drittmittelakquisition geopfert hat.

Nachtrag zum Artikel «Uni-Geheimvertrag? Ähem, nein» in WOZ Nr. 20/12 . Auszüge aus 
dem Vertrag: www.tinyurl.com/uniubs