Was weiter geschah: Verpasste Gelegenheit

Nr. 34 –

Für Ecuadors Präsident Rafael Correa ist klar, wer schuld ist: Die internationale Gemeinschaft sei verantwortlich dafür, dass eine einzigartige Umwelt- und Klimaschutzinitiative im Nationalpark Yasuní gescheitert ist. Bei dieser 2007 lancierten Initiative, die nicht nur international UnweltschützerInnen begeisterte, sondern auch breite Zustimmung in Ecuador selbst fand, hätte das Land das in der Yasuní-Region vermutete Erdöl im Boden gelassen und von der internationalen Gemeinschaft eine Kompensation für die entgangenen Einnahmen erhalten. In den letzten fünf Jahren wurde jedoch nur ein Bruchteil der veranschlagten Kompensationssumme zugesagt oder gar einbezahlt. Er habe nun keine Alternative, als das Erdöl doch fördern zu lassen, sagte Correa letzte Woche. Dem widerspricht der Ökonom Alberto Accosta. Der Hauptgrund für das Scheitern der Initiative sieht er in der zögerlichen Haltung der ecuadorianischen Regierung, und er nennt die Entscheidung «rein ökonomisch motiviert, frustrierend und abscheulich». Ecuador und die Welt hätten es verpasst, einen «revolutionären Umweltschutzvorschlag» umzusetzen.
Sonja Wenger

Nachtrag zum Artikel «Ein Plan wie giftiger Nebel» in WOZ Nr. 33/13.