Diesseits von Gut und Böse: Der Testgriff

Nr. 37 –

Die Forschung findet immer wieder Überraschendes heraus. So konnte man kürzlich das Erbgut eines intersexuellen Rehs (Capreolus capreolus) entschlüsseln, das bis zu seiner Erschiessung friedlich im deutschen Wald vor sich hin geäst hatte, ohne schon als Kitz zu einem Dasein als Rehgeiss beziehungsweise -bock gezwungen worden zu sein.

Und auch vom Menschen (Homo sapiens) gibts Neues. Eine wissenschaftliche Studie über den Mann (Homo sapiens masculinus) vermittelt Erkenntnisse, die vor allem für Frauen mit einem Drang zu Paarung und Nestbau von grossem Interesse sein dürften. Denn welche Frau mit Kinderwunsch sucht nicht einen Partner, dessen Fürsorglichkeit an jene des Kaiserpinguinmännchens gemahnt, das das eben gelegte «Ei auf ihren Füssen immer wieder sanft mit seinem Schnabel berührt und dazu sanfte Stöhnlaute ausstösst» (zitiert nach spiegel.de)?

Wie sehr ein Mann sich zum Vater eignet, ist nämlich laut besagter Studie an der Grösse seiner Hoden zu erkennen: Je kleiner der Hoden, desto fürsorglicher der Mann. Damit ist jeder Frau eine einfache Methode an die Hand gegeben, des Erwählten Eignung zu prüfen. Und die in allen Kulturen gebräuchliche Qualifizierung des Mannes, «(keine) Eier haben», erfährt eine Bereicherung: Kleine Eier sind jetzt ein Muss.