WOZNews

Nr. 5 –

Verbeulte

Welcher Titel würde Ihnen als «Blick»-RedaktorIn zum Autounfall des Gatten des Schweizer Botschafters in Argentinien einfallen? Genau: «Bums im Stossverkehr». So stands tatsächlich am Mittwoch vor einer Woche in dicken Lettern im «Blick». Ging da was in die Hose, oder dürfen wir das als Beitrag zur aktuellen Was-darf-Satire-Debatte werten? Wenn ja, dann unter der Rubrik «Gürtellinie, wie tief hängst du?».  
Jürg Fischer

Kreuzfahrerische

Onlinemedien punkten mit ihrer Schnelligkeit. Wenn beim Input eine lange Leitung vorliegt, nützt das aber nicht viel. Dies meldete vor ein paar Tagen «NZZ Online»: «Auf der Insel Giglio bereiten sich rund 30 Personen zu einer Besichtigung auf dem Wrack der ‹Costa Concordia› vor. Es sind Richter, Anwälte und Experten – alle massgeblichen Beteiligten im Prozess gegen den Kapitän Francesco Schettino, der das Kreuzfahrtschiff auf Grund gefahren hat. 32 Leute kamen bei dem Unglück ums Leben. Der Kapitän selbst ist offenbar nicht dabei.» Wir haben auch etwas in dieser Richtung gehört, können es aber nicht mit Sicherheit bestätigen. Gesichert scheint uns jedoch, dass der Kapitän ziemlich weggetreten war.
Jürg Fischer

Enthüllte

Über Caroline Kennedy, «Tochter des vor 60 Jahren ermordeten US-Präsidenten» und jetzt US-Botschafterin in Japan, berichtete «Der Bund», «die 56-Jährige» habe auf Twitter das Delfinschlachten verurteilt. Damit konnte «Der Bund» eine Verschwörung aufdecken, die jener der gefakten Mondlandung in nichts nachsteht: Caroline wurde posthum aus einer Samenbank gezeugt; die Bilder, die sie mit ihrem Vater zeigen, sind frühe Zeugnisse genialer Fotomanipulation.
Karin Hoffsten

Vorbildliche

Drei Tage lang unternahm die Stadt Biel einen Versuch, am Bahnhofplatz auf die manuelle Verkehrsregelung durch Lotsen zu verzichten. In einem Kommentar auf der Frontseite setzte der Chefredaktor des «Bieler Tagblatts» den Spargedanken beispielhaft um. Er empfahl, die Securitas «einzsparen», weil «eine seständige Regelung der Verkehrsteilnehmer» möglich sei. Bravo!
Karin Hoffsten

Geniale

Unter dem Titel «Die Krux der kleinen Einsteins» stellte die «SonntagsZeitung» fest: «Nur gerade drei Prozent aller Kinder sind nämlich ‹hochbegabt›, das ist eines auf 10 000.» Die kleinen Einsteins hatten an dem Sonntag nämlich grade frei.
Karin Hoffsten

Historische

«Welches Kompliment hat Sie besonders geschmeichelt?», fragte der «Blick am Abend» ein paar nette junge Leute, die sicher kaum geboren waren, als Verona Pooth, früher Feldbusch, noch dauernd ihre Piepsstimme erhob. Sonst hätten sie wohl geantwortet: Im Duden werden Sie geholfen!
Karin Hoffsten

Ursächliche

«Zwei Jugendliche haben in der Nacht auf den Samstag in Wetzikon mutwillig parkierte Autos beschädigt», berichtete der «Tages-Anzeiger». Gewalt gegen Sachen unterstützen wir natürlich nicht. Aber es steht zu befürchten, dass auch das mutwillige Parkieren eine direkte Folge der Masseneinwanderung ist.
Karin Hoffsten

woznews@woz.ch