WOZ News

Nr. 17 –

Diskriminierende

«Mit einer aggressiven Grippepandemie ist nicht zu spassen, weil sie vor allem junge Menschen töten wird. Wenn das BAG davor warnt, kann man das Amt dafür nicht schelten.» Uns hingegen schon, denn so, wie es in der letzten WOZ formuliert war und WOZ-Leser P. erzürnte, steckt im ersten Satz die Botschaft: Fielen der Pandemie vor allem ältere Menschen zum Opfer, wäre es nicht so schlimm. Herr P. hat recht: Hätten wir es so gemeint, wäre es ein Skandal! Dabei ging die Information verloren, dass ältere Menschen schon häufiger durch unterschiedliche Virusstämme immunisiert wurden als junge und dadurch über mehr Widerstandskraft verfügen. Wir bitten um Entschuldigung und wünschen Jung und Alt von Herzen gute Gesundheit!

Drangsalierte

«Den Unterdrückten zur Seite stehen» wolle der Papst, hiess es auf «Tages-Anzeiger Online». Zum Glück wirkt der Oberhirte noch einigermassen rüstig, denn das Stehen wird ihm dabei nicht leicht gemacht: «Ein Kontrastpunkt zur antisemitischen Stimmung versucht derweil Papst Franziskus zu setzen.»

Starke

Dass sich die herrschende Klasse schon immer gern sportlich gab, wurde im «Tages-Anzeiger» ausgeführt. Nicht nur Karl der Grosse habe seine Überlegenheit schwimmend gezeigt, sondern 1966 auch der «Grosse Vorsitzende» Mao Zedong: «Im Juli durchschwomm er in einer gross angekündigten Aktion vor Zehntausenden ehrfürchtiger Anhänger den Riesenfluss Yangtse (…).» Danach erklamm er sicher auch noch einen Berg.

Flinke

Fast hätten wir übersehen, was ganz nebenbei die Stilbeilage der letzten «NZZ am Sonntag» enthüllte: «Die Modemacherin wurde 1982 in Ottenbach ZH aufgewachsen.» Demnach muss es schon in den 1980er Jahren erstaunliche Experimente in der Gentechnik gegeben haben.

Gigantische

Auf dem ehemaligen Areal der Toni-Molkerei in Zürich wird zurzeit ein neues Lehrgebäude fertiggestellt, in das im Sommer zwei Zürcher Hochschulen einziehen werden. Auch der «Tages-Anzeiger» zeigte sich beeindruckt: «Ein Geschoss misst zwei Fussballfelder, das Volumen ist grösser als das ETH-Ha-uptgebäude.» Immer häufiger greift die moderne Architektur auf diese Masseinheit zurück; Volumina, die 400 000 Kubikmeter überschreiten, werden in Fachkreisen schon seit längerem nur noch in ETH-Ha-uptgebäuden gemessen.

Ursächliche

Apropos grosse Volumina. Auf die Frage, wie er sich denn das wundersame Zusammentreffen zweier Zürcher Titelgewinne erkläre, antwortete ein Fan im Regionaljournal von Radio SRF: «Wahrschiinlich häts mitm Hafechraan z tue.» Da behaupte noch mal jemand, der Kunst im öffentlichen Raum fehle es an Wirkung.

Animalische

«Komm in Kontakt mit deinem Frühlingskrafttier!», lautet eine Einladung an uns. «Deinem Krafttier begegnest du in einer sorgfältig geführten Visualisation. Schau doch Mal was Dein Frühlings-Krafttier Dir mitteilt!» Hoffentlich beisst es nicht.

woznews@woz.ch