Diesseits von Gut und Böse: Christliche Lernprogramme
Die katholische Kirche – besonders in ihrer kompakten Verkörperung durch Erzbischof Haas – ist immer wieder für Überraschungen gut. Entsprechend seiner Ankündigung, den Menschen ein Herzbischof sein zu wollen, schreibt Wolfgang Haas nämlich seit 2012 jedem Paar, das sich katholisch trauen lassen will, einen Ehevorbereitungskurs vor.
Nun ist es ja nicht das Dümmste, etwas mehr über die Ehe zu wissen, als dass sie im Himmel geschlossen wird. Und dank des Erzbischofs weiser Einsicht, ihm und den Seinen mangle es möglicherweise an einschlägiger Erfahrung, werden die Kurse mit Hilfe einer DVD durchgeführt.
Wie das «Liechtensteiner Vaterland» berichtete, stösst der fünfteilige DVD-Kurs aber nicht bei allen auf Begeisterung. Entwickelt hat ihn ein glückliches britisches Ehepaar von der Holy Trinity Brompton Church in London, einer Gemeinde, die grosse Nähe zu Bewegungen mit umstrittenen Praktiken wie Zungenreden und Geistheilungen haben soll.
Und wo ich gerade bei umstrittenen Praktiken bin: Laut «Schweiz am Sonntag» sind die zahlreichen christlichen Grüppchen und Freikirchen, denen Homosexualität ein Gräuel ist, den es zu heilen gilt, in der Schweiz als gemeinnützig anerkannt und von Steuern befreit.
Jetzt dämmerts mir: Dass die Fifa kaum Steuern zahlt, verdankt sie der homophoben Fussballkultur.