Politour

Nr. 36 –

Berner Henker

Im Bern der Patrizier weigerte sich vor 250 Jahren der Sohn des Scharfrichters, in die Fussstapfen seines Vaters zu treten, und zog es vor, sich einer Gauklertruppe anzuschliessen. Heute führt er das interessierte Publikum auf einem Rundgang durch Berns Altstadt und durch ein Vierteljahrtausend Berner Geschichte. Eine Produktion der Theatergruppe «mes:arts».

Bern Treffpunkt vor dem Rathaus, Di, 9., und 
Di, 16. September 2014, 20.05 Uhr (bei jeder Witterung). Anmeldung erforderlich: mesarts@mesarts.ch oder 031 839 64 09. Gruppen jederzeit auf Anfrage. Kosten: 25 Franken.

Bildung

«Uni von oben oder Uni von unten?» heisst der Vortrag des Soziologen Peter Streckeisen im Rahmen der Basler «Uni von unten». Streckeisen geht ein auf Fragen wie: Ist es möglich, die Universität von einer elitären in eine öffentliche Einrichtung umzuwandeln, die für alle da ist? Welche Art von politischen Auseinandersetzungen braucht es dafür, welche Haltung zur Wissenschaft, welche Typen von Intellektuellen?

Basel Internetcafé Planet 13, Klybeckstrasse 60, Mo, 8. September 2014, 19 Uhr.

Energie

Keine Investitionen in Atom-, Gas- oder Kohlekraftwerke, sondern Energiewende: Unter diesem Motto steht das Energiewendefestival. Auftreten werden nebst anderen das Pullup Orchestra mit Feats von Steff la Cheffe, Greis und Knackeboul sowie Lea Lu und Traktorkestar. Ausserdem werden Workshops, Diskussionsrunden und Exkursionen organisiert.

Rubigen bei Bern Camp: 4.–17. September 2014, Festival: 12.–14. September 2014. Detailprogramm: 
www.energiewendefestival.ch.

Ernährung

Unter dem Titel «Occupy your local food» finden dieses Jahr der Permakulturtag und das Vertragslandwirtschaftsforum gemeinsam statt. In Workshops und weiteren Veranstaltungen können sich Interessierte mit lokaler Lebensmittelproduktion auseinandersetzen.

Biel Pauluskirche, Blumenrain 24, Sa, 6. September 2014, Workshops 10–17 Uhr, anschliessend Fest 
und Essen. Programm und Anmeldung: 
www.localfoods.ch.

Häusliche Gewalt

Das Frauenhaus Winterthur bietet seit 1984 einen geschützten Raum für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Zum Dreissigjahrjubiläum findet eine Feier statt. SP-Stadtrat Nicolas Galladé wird eine Ansprache halten, Musik gibts von den Winterthurer Singfrauen und Sebass Balkan Beats ’n’ Melodies. Am Winterthurer Frauenlauf (14. September, www.winterthurer-frauenlauf.ch) wird das Frauenhaus mit einem Stand präsent sein und seine Arbeit vorstellen. Der Erlös aus dem Lauf wird für das Nachbetreuungsprojekt des Frauenhauses eingesetzt.

Winterthur Fabrikkirche, Robert-Sulzer-Strasse, 
Fr, 5. September 2014, ab 17 Uhr.

Menschenrechte

Die neu gegründete Amnesty-International-Gruppe Biel/Bienne zeigt den Film «Weiterleben». Der Dokumentarfilm von Hans Haldimann porträtiert zwei Frauen und zwei Männer, die in ihren Heimatländern Tibet, Kongo, Chile und Türkei wegen ihres Einsatzes für die Menschenrechte gefoltert wurden und heute in der Schweiz leben.

Biel Filmpodium CentrePasquArt, Seevorstadt 71, Mi, 10. September 2014, 19 Uhr. Anschliessend Apéro. Anmeldung erwünscht: www.amnesty.ch.

Nahrungsmittel

In der «Langen Nacht der Zürcher Museen» haben BesucherInnen der Shedhalle die Gelegenheit, einen oder mehrere Gänge des Dumpster-Diners zu probieren, sich an seiner Herstellung zu beteiligen und gemeinsam dem Thema «Essen für alle!» nachzugehen. (Beim Dumpstern – oder Containern – werden bereits entsorgte, aber noch geniessbare Lebensmittel mitgenommen.)

Es gibt Tischgespräche mit GastgeberInnen von den Lebensmittelkooperativen Ortoloco und Q-Milchgenossenschaft, der Konsumgenossenschaft El Comedor, der Kampagne «Keine Hausarbeiterin ist illegal», den Sozialwerken Pfarrer Sieber und vom Longo-Maï-Saatgutprojekt. Das Diner ist mit den diese Woche in der Shedhalle noch laufenden Ausstellungen zu Kapitalismus, Ökologie und Carearbeit verknüpft, die während der Langen Nacht geöffnet sind.

Zürich Shedhalle, Seestrasse 395, 
Sa, 6. September 2014, 19–2 Uhr. www.shedhalle.ch

Woher stammen unsere Nahrungsmittel? Wie werden sie produziert? Unsere Kaufentscheide haben Auswirkungen auf unsere Gesundheit, beeinflussen aber auch die Umwelt und das Leben anderer Menschen. Helvetas zeigt die Wanderausstellung «Wir essen die Welt».

Vaduz Liechtensteinisches Landesmuseum, Städtle 43. Führung: Mi, 24. September 2014, 18 Uhr. Ausstellung bis 22. Mai 2015.

Rohstoffe

Geschichten und Fakten rund ums Geschäft mit Rohstoffen: Einige der weltweit grössten Händler haben ihren Sitz in Zug. Wie sie arbeiten und welche Profite sie hier und anderswo machen, erläutern die «Junior Traffic Agents» Frölein Fränkli und Frölein Räppli, die durchs Rohstoffzentrum Zug führen. Die Führung ist ein Projekt der Regionalgruppe Zentralschweiz der Erklärung von Bern sowie der Alternative – Die Grünen Zug.

Zug Treffpunkt beim Bahnhof, Mi, 10., und 
Mo, 22. September 2014, jeweils 18.30 Uhr, bei jeder Witterung. Dauer zirka 75 Minuten, 
Kosten 15 Franken. Gruppenführungen: 
rohstofftour@gmail.com.

Syrien

In der Ausstellung «Hinter Grenzen Fantasie» werden Bilder von syrischen Flüchtlingskindern gezeigt, die letzten Herbst in Jordanien entstanden sind. Die Bilder werden zugunsten eines Bildungsprojekts in Jordanien in einer Onlineauktion versteigert. An der Vernissage halten Jasser und Omar Kassab vom Verein Syrian Refugee Crisis ein kurzes Einführungsreferat. In einer Begleitveranstaltung ist der Film «A Flood in Baath Country» (Syrien 2003, Omar Amiralay, Arabisch mit englischen Untertiteln) zu sehen.

Zürich Rote Fabrik, Seestrasse 395, Vernissage: 
Di, 9. September 2014, 18 Uhr, Film: Fr, 12. September 2014, 18 Uhr. Ausstellung geöffnet Di–Fr, 14–20 Uhr, 
Sa/So, 10–18 Uhr. Die Ausstellung dauert 
bis 14. September 2014. www.syrianrefugeecrisis.com

Unternehmerinnen

Unternehmerinnen des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts gründeten Spitäler und Ausbildungsstätten, behaupteten sich in der Privatwirtschaft oder waren Pionierinnen gesellschaftlicher Reformen – gegen den Widerstand der männlich dominierten Institutionen. Ihnen half ein engmaschiges Beziehungsnetz von Mitstreiterinnen in Verbänden und Vereinen. Auf einem Rundgang begegnen interessierte Frauen und Männer politisch, beruflich oder gemeinnützig engagierten Frauen sowie ihren Unternehmungen.

Zürich Treffpunkt: Hauptbahnhof, Ausgang Bahnhofstrasse, gegenüber Alfred-Escher-Denkmal, Sa, 6. September 2014, 16.15 Uhr, bei jeder Witterung. Dauer: zirka neunzig Minuten. Kosten: 15/20 Franken.

Widerstand

Was haben Occupy, die spanischen Indignados und der Arabische Frühling gemeinsam? Wo sind die Berührungspunkte zwischen den ukrainischen Oben-ohne-Aktivistinnen und Oppositionellen in Ägypten? Diesen Fragen geht der Dokumentarfilm «Everyday Rebellion» von Arash und Arman T. Riahi über neuere und kreative Formen des Protests und zivilen Ungehorsams nach.

Basel kult.kino Atelier, Theaterstrasse 7, 
Fr, 5. September 2014, 18.30 Uhr.

Bern Kino Kunstmuseum, Hodlerstrasse 8, 
Do, 4. September 2014, 18.30 Uhr.

St. Gallen Kinok, Grünbergstrasse 7, diverse Vorführungen, Daten siehe www.kinok.ch.

Zürich Kino Le Paris, Gottfried-Keller-Strasse 7, 
Fr, 5. September 2014, 12.15 Uhr.